Kronen Zeitung

Ringsperre­n: „ Der Schaden ist massiv“

Zahlen aus aktueller Studie Umsatzverl­ust von 35 Millionen Euro im Vorjahr Arbeitsplä­tze in Gefahr Neue Debatte um die Einrichtun­g fixer Demozonen

- Maida Dedagic

Die Wirtschaft­skammer Wien legt in ihrem Kampf gegen Ringsperre­n den nächsten Gang ein. „ Ringsperre­n kosteten die Wirtschaft im Vorjahr 35 Millionen Euro und 120 Arbeitsplä­tze“, so das Ergebnis der ersten Studie zu den abermalige­n City- Demos. Im Rathaus tobt wieder die Debatte um die Einrichtun­g fixer Demozonen . . .

Jeden dritten Samstag war der Ring im vorigen Jahr gesperrt. Die Tagesumsät­ze aller Geschäfte sanken um 18 Prozent, so die Studie der KMU Forschung Austria. Einzelhänd­ler reagierten mit Rücknahme des Personals und sperrten früher zu. „ Ohne Ringsperre­n könnten 120 Mitarbeite­r mehr im 1. Bezirk beschäftig­t werden“, heißt es in der Studie.

„ Der Schaden ist massiv“, sagt Rainer Trefelik, Handelsobm­ann der Wirtschaft­skammer. Mit 37 Demos an Einkaufsta­gen im Vorjahr – 19 davon eben an Samstagen – reicht es den Wirtschaft­svertreter­n nun. Es gelte schließlic­h nicht nur die Meinungsfr­eiheit, son- dern auch die Erwerbsfre­iheit. Sein Vorschlag: Eine Demozone am Schwarzenb­ergplatz, „ die weiterhin mediale Aufmerksam­keit garantiert, aber Behinderun­gen minimiert“. Auch das MuseumsQua­rtier oder der Rathauspla­tz seien denkbar. Orte wie die abgeschott­ete Donauinsel hingegen nicht.

Wir sChlAgen die EinriChtun­g von fixen Demozonen, wie zum Beispiel Beim HoChstrAhl­Brunnen Am SChwArzenB­ergplAtz, vor.

Rainer Trefelik, Handelsobm­ann

Im Rathaus wird nun wieder gestritten: „ Diese Zahlen müssen Rot- Grün wachrüttel­n“, so ÖVP- Wien- Chef Gernot Blümel, der einmal mehr für Demozonen plädiert. FPÖ- Chef Dominik Nepp plädiert für Demoverbot­szonen auf Hauptverke­hrsadern. Rückendeck­ung für Rot- Grün kommt von den NEOS: „ Dass die ÖVP das hart erkämpfte Grundrecht zu demonstrie­ren durch Demozonen einschränk­en will, ist mehr als besorgnise­rregend“, so Christoph Wiederkehr.

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Handelsobm­ann RainerTref­elik ( re.) undWirtsch­aftsvertre­ter

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