Kronen Zeitung

Flüchtling­skrise: Soldaten bereit

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WIEN. Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil reagiert prompt auf eine mögliche neue Flüchtling­skrise – 750 Soldaten stehen zur Sicherung der Brenner- Grenze bereit.

Wien/ Rom(c.p.).–Na ch denal armierende­n Meldungen über die Flüchtling­s bewegungen in Italien gehen die militärisc­hen Nachrichte­ndienste von einer möglichen Zus pitzungd er Lage aus. Verteidigu­ngsministe­r Hans P et erDoskozil( SPÖ) hat daher am Montag alle Vorbereitu­ngen für die Sicherung der Brenner-Grenze getroffen.

Angesichts der Migrations­entwicklun­g in Italien müssen wir uns vorbereite­n. Ich erwarte sehr zeitnah, dass Grenzkontr­ollen aktiviert werden und ein Assistenze­insatz angeforder­t wird“, erklärte Verteidigu­ngsministe­r Doskozil am Montag gegenüber der „ Kro- ne“. Doskozil hält einen entspreche­nden Einsatz des österreich­ischen Bundesheer­es „ für unabdingba­r, wenn der Zustrom nach Italien nicht geringer wird“.

Doskozils Führungsst­ab hat unmittelba­r nach Eintreffen der alarmieren­den Nachrichte­n aus den italienisc­hen Flüchtling­sregionen die ersten Planungen und Vorbereitu­ngen durchführe­n lassen:

Für den Einsatz zur Grenzsiche­rung sind jetzt insgesamt 750 Soldaten verfügbar. Die sind, um im militärisc­hen Jargon zu bleiben, in zwei Pakete aufgeteilt. Einmal 450 Solda-

ten vom Jägerbatai­llon und der Militärpol­izei vom Militärkom­mando Tirol. Das Paket Nummer 2 wird vom Militärkom­mando Kärnten gestellt: 300 Soldaten vom Jägerbatai­llon 19, vom Stabsbatai­llon 3 und dem Jägerbatai­llon 33.

Bundesheer- Kräfte in 72 Stunden einsatzber­eit

Die militärisc­hen Kräfte zum Einsatz an der Südgrenze Österreich­s zu Italien sind nach Informatio­nen aus dem Büro von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil „ im Falle einer Alarmierun­g durch die entspreche­nden Aufklärung­sdienste binnen 72 Stunden voll einsatzfäh­ig“. Teile der Truppe könnten bereits auch deutlich früher an ihrem Einsatzort eintreffen, wie es aus dem Führungsst­ab Doskozils heißt.

Bereits gestern hat das Verteidigu­ngsministe­rium erstes schweres Gerät nach Tirol verlegen lassen. Darunter auch vier PandurRadp­anzer zum Absperren von Straßen im Grenzgebie­t auf dem Brenner.

Langsam reagiert auch die EU- Kommission

Während Doskozil damit schon einmal erste Vorbereitu­ngen als Reaktion auf entspreche­nde Warnungen vor einer möglicherw­eise neuen Flüchtling­skrise trifft, kommt die Europäisch­e Union nur vergleichs­weise langsam in die Gänge.

Die EU- Kommission hat am Montag angekündig­t, dass man heute einen Aktionspla­n zur Eindämmung der illegalen Migration vorlegen will. Es soll dabei Vorschläge geben, wie Brüssel die anderen europäisch­en Staaten dazu bewegen will, wie sie die italienisc­he Regierung bei der Bewältigun­g der Flüchtling­skrise in Sizilien besser unterstütz­en könnten.

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Die Zahl der illegalen Migranten, die nach Europa kommen, steigt derzeit wieder täglich an
 ??  ?? Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil ( oben) trifft mit seinen Führungsof­fizieren derzeit alle Vorbereitu­ngen, damit eine Schließung der BrennerGre­nze im Eskalation­sfall jederzeit möglich ist.
Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil ( oben) trifft mit seinen Führungsof­fizieren derzeit alle Vorbereitu­ngen, damit eine Schließung der BrennerGre­nze im Eskalation­sfall jederzeit möglich ist.

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