Den Tränen unterlegen
Erstmals sprach Venus Williams öffentlich über ihren tragischen Autounfall, musste dann ihre Pressekonferenz fassungslos beenden
Ihr Match gegen Elise Mertens hatte Venus Williams 7: 6, 6: 4 gewonnen, den Kampf gegen die Tränen verlor sie aber. Denn natürlich war es bei der Pressekonferenz ein Thema, der schreckliche, von ihr verursachte Autounfall, bei dem in Florida ein Mann ums Leben gekommen war.
Zunächst wollte die USAmerikanerin nicht darauf eingehen, nur vom Tennis sprechen, als jedoch nachgehakt wurde, wurde sie verständlicherweise von den Emotionen übermannt. „ Da gibt es wirklich keine Worte, um zu beschreiben, wie katastrophal ich mich fühle“, stammelte die 37- Jährige. „ Es ist einfach . . .“Unbeschreiblich eben. An dieser Stelle verlor Williams komplett die Fassung, musste ihre Pressekonferenz vorzeitig abbrechen. Eine komplette Absage ihres Lieblingsturniers war für sie aber trotz des Horror- Erlebnisses nie ein Thema gewesen.
Erfreulicheres hatte bereits am Sonntag Andy Murray zu erzählen gehabt, erwarten doch er und Ehefrau Kim ihr zweites Kind. Und auch der Auftakt bei seiner Titelvertei- digung, bei der wieder einmal der Druck Großbritanniens auf ihm lastet, verlief nach Plan. Gegen Alexander Bublik ( Kas) beging er nur10 unerzwungene Fehler, gewann in 1: 48 Stunden 6:1, 6: 4, 6: 2.
Ein Topspieler musste hingegen die Segel streichen. Knieprobleme und ein stark aufspielender Daniil Medwedew waren zuviel für Stan Wawrinka. Er verlor 4: 6, 6: 3, 4:6, 1: 6. „ Ich habe die Probleme schon länger, Gras tut meinen Knien nicht gut. Im Training schien es aber besser zu sein, daher wollte ich es versuchen.“