Der gläserne Mensch
Meine Kinder ( 15 und 17) drehen daheim schräge Videos und stellen sie ins Netz. Ich w arne sie oft, dass das Internet nicht „ vergisst“. Ich mache mir auch Sorgen um ihre berufliche Zukunft.
Das kann ich gut verstehen, doch das Ausreizen von Grenzen gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu. Der Einfluss der Freunde nimmt zu und zählt auch meist mehr als die Meinung der Eltern. Ich kann Sie nur noch einmal ermuntern, einen guten Zeitpunkt für eine positive Gesprächsbasis abzuwarten und mit Ihren Kindern ein Aufklärungsgespräch zu führen. Finden Sie klare Worte – ohne besserwisserisch zu klingen. Erzielen Sie hier nicht den gewünschten Erfolg und haben Sie das Gefühl, zunehmend nicht mehr die Vertrauensperson Nummer 1 Ihres Kindes zu sein, holen Sie sich Unterstützung von einem anderen Familienmitglied, einem Freund der Familie, einem Lehrer. Setzen Sie sich trotz Pubertät durch! Besuchen Sie gemeinsam eine Beratungsstelle, und lassen Sie Ihre Kinder aus professioneller, unabhängiger Quelle hören, wie Bewerber heutzutage vor einer Jobeinstellung im Internet gescannt werden. Testen Sie gemeinsam, wie kaum löschbar die Spuren im World Wide Web sind.