Fassbinder, Faust & Gretchen
ImPuls- Tanzfestival: Michael Laub mit Remote Control ( ab 14.)
Er zählt zu den großen Provokateuren des Avantgarde-( Tanz-) Theaters. Und mischt mit seinen Arbeiten seit den siebziger Jahren die internationale Kunstszene auf: Der Belgier Michael Laub ( 64) hat mit seinen Maniac und Remote Control Productions bei der Biennale von Venedig, beim Theaterfest von Avignon und im Burgtheater spektakulär auf sich aufmerksam gemacht.
Für Wiens Tanzfestival ImPuls holte nun Organisator Karl Regensburger den „ Vater des antiillusionistischen Theaters“mit seiner extravaganten Revue „ Fassbinder, Faust and the Animists“nach Wien, einer Remote Control Production, für die Laub mit Gregg Zuccolo und Vanthy Khen die Choreografie entwarf. Aufführungen: 14., 16. und 17. Juli im Akademietheater.
Laubs Stück bezieht sich auf Rainer Werner Fassbinders Film „ Beware of a Holy Whore“(„ Warnung vor einer heiligen Nutte“; der Film wird am 15. und 16. Juli in „ Kino wie noch nie“und im Metro- Kino gezeigt).
Laubs Antitheater für 17 Darsteller zerpflückt Fassbinders Film, gestaltet einen filmischen Mix aus Weimarer Klassik, Animismus und Pop. Laub durchsetzt die Geschichte mit Tanz, gewährt – mit kühler Distanz – einen Einblick, was Fausts geliebtes Gretchen denkt und empfindet. Humor und Witz kommen dabei nicht zu kurz.
Laubs Karriere begann in den Siebzigern in Stockholm ( Maniac Productions). 1981 gründete er Remote Control. Ausgangspunkt für sein Antitheater waren das Musical, klassische Literatur („ Lulu“, „ Hans Christian Andersen Projekt“) und Porträt- Arbeiten. 1984 wurde sein Schaffen bei der Biennale von Venedig gezeigt, 2005 beim Festival von Avignon, 2011 im Burgtheater.