„ Nach Wien gehören erste Künstler!“
Wiener Staatsoper: Bogdan Roščić holt Philippe Jordan ab 2020 als Musikdirektor
„ Ich freue mich sehr, ich bin glücklich“, sagte Philippe Jordan der „ Krone“Sonntagabend am Telefon, als es feststand: Jordan, bis 2021 Musikchef der Pariser Opéra Nationale, wechselt bereits im Herbst 2020 als Musikdirektor an die Wiener Staatsoper. Für Bogdan Roščić, ab September 2020 neuer Wiener Staatsoperndirektor ( und Nachfolger Dominique Meyers), war Jordan Wunschkandidat Nummer eins.
„ Es gab mehrere Treffen, fünf oder sechs, bis wir uns über Konzeption und notwendige Neugestaltung im Klaren waren“, sagt Jordan im Gespräch. „ Und es gab auch Gespräche mit den Wiener Philharmonikern. Wir wollten rechtzeitig alle Fragen abklären. Ein Orchester vor vollendete Tatsachen zu stellen ist peinlich. Unsere Gespräche waren sehr positiv!“
Jordan, bis 2021 – sehr erfolgreicher – Musikdirektor der Pariser Oper und Chefdirigent der Wiener Symphoniker, wurde 1974 in Zürich als Sohn des Dirigenten Armin Jordan geboren. Mit 20 Kapellmeister in Ulm, war er bald Assistent Daniel Barenboims, 2001 bis 2004 Chefdirigent der Grazer Oper, 2006 bis 2010 Erster Gastdirigent der Berliner Staatsoper. Er ist heute international ein viel gefragter Dirigent, der an der Met, der Mailänder Scala, in Covent Garden, in München, bei den Salzburger Festspielen, in Glyndebourne Triumphe feiert. In Wien begeisterte er das Publikum – in der Direktionszeit Ioan Holenders – mit „ Capriccio“, „ Manon“, „ Entführung“, „ Don Giovanni“u. a. Und erst vor Kurzem war er der Star der Eröffnung der Bayreuther Festspiele mit Wagners „ Meistersingern“.
Jordan über seine künftigen Rechte als Musikchef der Staatsoper: „ Ich bin – wie in Paris – für den musi- kalischen Bereich verantwortlich, und das reicht von Ensembleformung und Probespiel bis zur dauerhaften Sicherung der Qualität der Aufführungen. Wir wollen erste Qualität, auch im Opernalltag. Dazu wollen wir Zusammenarbiet mit den Besten – von Muti bis Thielemann. Nach Wien gehören die Ersten!“
Bis 2021 bringt er in Paris u. a. noch „ Don Carlo“und einen neuen „ Ring“. „ Und dann ist es nach zwölf Jahren genug. Auch Direktor Stéphane Liessner geht.“Jordan wird in Wien pro Saison 30 bis 40 Abende am Pult stehen. Seine Symphoniker gratulierten herzlich – nach vielen Erfolgen verständlicherweise mit einem weinenden Auge!