Kronen Zeitung

„ Diesel- Lenker trifft keinerlei Schuld“

Abgasskand­al verunsich ert Auto fah rer Verkeh rsm inister sch ließt Klagen gegen Ko nzerne nicht aus

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Nach dem Dieselgipf­el in Deutschlan­d will Minister Jörg Leichtfrie­d auch bei uns hart durchgreif­en! Der SPÖ- Mandatar spricht sich gegen eine Verteufelu­ng der heimischen Besitzer von Diesel- Fahrzeugen aus und prangert als „ wahre Schuldige“der Abgasskand­ale die großen Automobilk­onzerne an. Im Interview mit „ Krone“- Umweltreda­kteur Mark Perry kündigte er Sammelklag­en und „ saubere Auspuffgas­e“bis 2030 an.

Herr Minister Leichtfrie­d, sind wirklich alle mehr als 2,7 Millionen Dieselfahr­er in Österreich Umweltsünd­er?

Keineswegs! Die Besitzer haben ihren Pkw ja in gutem Glauben gekauft und können am wenigsten dafür. Nötige Konsequenz­en?

Die Autobauer haben viel Schaden angerichte­t. Das muss bereinigt werden, aber nicht auf Kosten der Konsumente­n. Lenker dürfen nicht auf dem Schaden sitzen bleiben. Ihnen müssen die Konzerne auf einfachem Weg die nötige Öko- Software ins Auto programmie­ren. Ihre Strategie?

Für den Herbst werde ich einen Dieselgipf­el mit den Autobauern einberufen. Bis 2030 muss sauber sein, was aus dem Auspuff kommt.

Sie haben aber auch einen konkreten Vorschlag, um betroffene­n Lenkern zu helfen?

Der Abgas- Skandal hat deutlich gemacht, dass Geschädigt­e zusätzlich­e Mittel brauchen, um zu ihrem Recht zu kommen. Wir wollen die Möglichkei­t der Gruppenkla­ge schaffen, damit die Opfer ihre Rechte gegen multinatio­nale Konzerne durchsetze­n können. Das ist ein effektives Rechtsmitt­el für Einzelpers­onen und übt auch präventive Wirkung gegenüber Konzernen aus.

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Leichtfrie­d gibt in Sachen Dieselskan­dal jetzt so richtig Gas: „ Die Konzerne müssen den Schaden beheben.“
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