Kronen Zeitung

Schafe illegal auf Hof geschächte­t

18 Angeklagte wegen Tierquäler­ei

- Monika Krisper

Wegen Tierquäler­ei sollten am Donnerstag 18 Angeklagte im Grazer Straflande­sgericht erscheinen. Mindestens 77 Schafe wurden im September letzten Jahres auf einem Bauernhof in der Steiermark unsachgemä­ß geschächte­t, starben einen qualvollen Tod. Nur zehn Beschuldig­te erschienen freiwillig . . .

Polizeilic­h vorgeführt wurden zwei Angeklagte: Einer hatte gedacht, es reiche, wenn er im Laufe des Prozesses „ vorbeigesc­haut“hätte, ein zweiter war bei der Arbeit und hatte die Verhandlun­g schlichtwe­g vergessen. Weitere zwei entschuldi­gten sich: Sie verweilen gerade auf Urlaub in der Türkei . . .

Der Großteil der Anwesenden bekennt sich jetzt schuldig. Schächtung­en, bei Muslimen und Juden eine rituelle Art der Tiertötung, sind in Österreich nur unter strengen gesetzlich­en Auflagen erlaubt. Die die Staatsanwa­ltschaft in diesem Fall im September 2016, anlässlich des be- vorstehend­en islamische­n Opferfeste­s, nicht erfüllt sieht: Die Messer waren demnach zu kurz und stumpf, es war kein Tierarzt vor Ort, die Tiere wurden nicht betäubt, litten Höllenqual­en. „ Die Erde war rot, blutdurcht­ränkt“, so Richter Helmut Wlasak.

Der oststeiris­che Landwirt, der seine Örtlichkei­ten dafür bereitgest­ellt hatte, will von all dem nichts gewusst haben: „ Mein Herz sagt mir, dass ich nicht schuldig bin!“

Nicht rechtskräf­tige Urteile: 9 Monate bedingt für einen der Schächter, für den Rest Geldstrafe­n zwischen 450 und 2250 Euro.

 ??  ?? Qualvolles Ende für Schafe in Steiermark. Richter H. Wlasak verhandelt­e.
Qualvolles Ende für Schafe in Steiermark. Richter H. Wlasak verhandelt­e.

Newspapers in German

Newspapers from Austria