Schafe illegal auf Hof geschächtet
18 Angeklagte wegen Tierquälerei
Wegen Tierquälerei sollten am Donnerstag 18 Angeklagte im Grazer Straflandesgericht erscheinen. Mindestens 77 Schafe wurden im September letzten Jahres auf einem Bauernhof in der Steiermark unsachgemäß geschächtet, starben einen qualvollen Tod. Nur zehn Beschuldigte erschienen freiwillig . . .
Polizeilich vorgeführt wurden zwei Angeklagte: Einer hatte gedacht, es reiche, wenn er im Laufe des Prozesses „ vorbeigeschaut“hätte, ein zweiter war bei der Arbeit und hatte die Verhandlung schlichtweg vergessen. Weitere zwei entschuldigten sich: Sie verweilen gerade auf Urlaub in der Türkei . . .
Der Großteil der Anwesenden bekennt sich jetzt schuldig. Schächtungen, bei Muslimen und Juden eine rituelle Art der Tiertötung, sind in Österreich nur unter strengen gesetzlichen Auflagen erlaubt. Die die Staatsanwaltschaft in diesem Fall im September 2016, anlässlich des be- vorstehenden islamischen Opferfestes, nicht erfüllt sieht: Die Messer waren demnach zu kurz und stumpf, es war kein Tierarzt vor Ort, die Tiere wurden nicht betäubt, litten Höllenqualen. „ Die Erde war rot, blutdurchtränkt“, so Richter Helmut Wlasak.
Der oststeirische Landwirt, der seine Örtlichkeiten dafür bereitgestellt hatte, will von all dem nichts gewusst haben: „ Mein Herz sagt mir, dass ich nicht schuldig bin!“
Nicht rechtskräftige Urteile: 9 Monate bedingt für einen der Schächter, für den Rest Geldstrafen zwischen 450 und 2250 Euro.