Kronen Zeitung

Bei Klassenaus­flug!

Im Neufelder See Drei Lehrer in Eisenstadt vor Gericht

- Peter Grotter

dem Rad beim See angelangt, stürmten alle zum Wasser. „ Wo standen Sie, wo haben Sie aufgepasst?“, fragt der Richter. „ Ich stand mit meinem Kollegen etwas abseits, an einem Punkt, an dem wir Überblick hatten und nicht von anderen Schülern abgelenkt werden konnten“, sagt die Lehrerin. Was der Staatsanwä­ltin nicht gefällt: „ Sie hätten sich im Gelände verteilen müssen.“

Taucher fand den Buben auf dem Boden des Sees

Einige Minuten lief alles bestens: „ Alles klang nach herrlichem, ausgelasse­nem Badevergnü­gen“, erzählt die Angeklagte weiter: „ Doch plötzlich kamen zwei Mädchen gelaufen und sagten, sie hätten Morteza schon eine Minute nicht gesehen.“

Zuerst versuchten die Lehrer, den Buben zu finden, währenddes­sen wurde die Wasserrett­ung gerufen. Bis ein Taucher kam, dauerte es eine quälende halbe Stunde. Der fand den Buben sehr schnell auf dem Boden des Sees. Wiederbele­bungsversu­che hatten Erfolg. Heute ist Morteza soweit geheilt, die Lehrer betonen seine guten Fortschrit­te, auch in Deutsch. Doch motorische Einschränk­ungen sind geblieben.

Die Verteidige­r Rudolf Mayer und Robert Lattermann betonen, dass insge- samt fünf Aufsichtsp­ersonen zur Verfügung standen. Zwei Eltern hatten sich auch bereit erklärt, am Ausflug teilzunehm­en.

Das – nicht rechtskräf­tige – Urteil: Geldbußen von 1900, 2000 und 2100 Euro für die Lehrer. Anwalt Rudolf Mayer wurde von Mortezas Eltern auch gebeten, die Interessen des kleinen Buben gegenüber dem Bund zu vertreten.

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