Bei Klassenausflug!
Im Neufelder See Drei Lehrer in Eisenstadt vor Gericht
dem Rad beim See angelangt, stürmten alle zum Wasser. „ Wo standen Sie, wo haben Sie aufgepasst?“, fragt der Richter. „ Ich stand mit meinem Kollegen etwas abseits, an einem Punkt, an dem wir Überblick hatten und nicht von anderen Schülern abgelenkt werden konnten“, sagt die Lehrerin. Was der Staatsanwältin nicht gefällt: „ Sie hätten sich im Gelände verteilen müssen.“
Taucher fand den Buben auf dem Boden des Sees
Einige Minuten lief alles bestens: „ Alles klang nach herrlichem, ausgelassenem Badevergnügen“, erzählt die Angeklagte weiter: „ Doch plötzlich kamen zwei Mädchen gelaufen und sagten, sie hätten Morteza schon eine Minute nicht gesehen.“
Zuerst versuchten die Lehrer, den Buben zu finden, währenddessen wurde die Wasserrettung gerufen. Bis ein Taucher kam, dauerte es eine quälende halbe Stunde. Der fand den Buben sehr schnell auf dem Boden des Sees. Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. Heute ist Morteza soweit geheilt, die Lehrer betonen seine guten Fortschritte, auch in Deutsch. Doch motorische Einschränkungen sind geblieben.
Die Verteidiger Rudolf Mayer und Robert Lattermann betonen, dass insge- samt fünf Aufsichtspersonen zur Verfügung standen. Zwei Eltern hatten sich auch bereit erklärt, am Ausflug teilzunehmen.
Das – nicht rechtskräftige – Urteil: Geldbußen von 1900, 2000 und 2100 Euro für die Lehrer. Anwalt Rudolf Mayer wurde von Mortezas Eltern auch gebeten, die Interessen des kleinen Buben gegenüber dem Bund zu vertreten.