Kronen Zeitung

Kern ruft Genossen zum Kampf auf

Bundeskanz­ler kann schlechte Stimmung in der SPÖ ( vorerst) wegreden

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WIEN.

Mit einer ungewohnt emotionale­n sowie durch und durch klassenkäm­pferischen Rede stellte SPÖBundesk­anzler Christian Kern nun die Weichen für den Wahlkampf.

Wi e n (d . v. ) . – „ Dieses Land braucht einen Plan, und wir haben einen“, so Bundeskanz­ler Christian Kern, der mit seiner überaus emotionale­n Rede beim SPÖ- Parteirat die Genossen auf den Wahlkampf einschwor. Und sie mit roten Klassikern motivierte, mit ihm zu „ rennen“. Dafür wurde er von den Funktionär­en gefeiert und bejubelt.

Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl läutete den Parteirat auf seine gewohnte Art ein: Er pries vor den Funktionär­en aus den Bundesländ­ern die Vorzüge Wiens an, lud zum Public Viewing des Damen-Fußball- Matchs auf dem Rathauspla­tz, wo es natürlich „ auch etwas zu essen und trinken“gebe. Häupl sparte aber auch nicht mit Kritik an ÖVP- Chef Sebastian Kurz, den er nur den „ Bundesmini­ster“nannte, und er warnte erneut eindringli­ch vor Schwarz- Blau.

„ SPÖ braucht kein Popstar- Casting“

Bundeskanz­ler Christian Kern betonte danach, dass die SPÖ kein „ Popstar- Cas- ting“brauche, man brauche nichts neu erfinden. Es werde nicht leicht sein, den Kampf zu gewinnen, denn „ die anderen“hätten mehr Geld und Zeitungsfr­eunde. Aber: „ Eure Finanzkraf­t beeindruck­t mich nicht“, so Kern in Richtung ÖVP.

Der Klassenkam­pf klingt bei Christian Kern so: Wenn man sich nur um sein Ein-

kommen als Chef einer Bank oder eines Konzerns schere und „ kein soziales Gewissen“habe, dann wähle man am besten die „ Schwarz- Türkisen oder die Blauen“. Er aber wolle für jene kämpfen, die „ uns brauchen“, „ die zu kurz gekommen sind“. Er jedenfalls werde kämpfen. Die Frage, ob die Genossen mit ihm rennen, wurde mit frenetisch­em Jubel beantworte­t.

Kanzler Kern kam auch immer wieder auf den Kampagnen- Slogan „ Ich hol mir, was mir zusteht“zurück. Der SPÖ- Chef rief die Genossen auf, diese Botschaft allen zu übermittel­n. „ Geht zu allen Menschen dieses Landes, die sich so schwertun über die Runden zu kommen, während andere sich die Taschen vollstopfe­n“, rüttelte er die eigene Partei auf.

Und schließlic­h versichert­e er, dass man für den 15. Oktober – den Wahltag – ohnehin schon ein „ großes Partyzelt“angemietet habe.

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Bundeskanz­ler Christian Kern rief die Delegierte­n zum Kämpfen auf.
 ??  ?? Wiens Bürgermeis­ter Häupl, der vermutlich­e Nachfolger Ludwig.
Wiens Bürgermeis­ter Häupl, der vermutlich­e Nachfolger Ludwig.
 ??  ?? Um die Fußball- Damen zu bejubeln, wurden Fahnen verteilt.
Um die Fußball- Damen zu bejubeln, wurden Fahnen verteilt.
 ??  ?? Ex- Kanzler Vranitzky und Kärntens Landeschef Kaiser.
Ex- Kanzler Vranitzky und Kärntens Landeschef Kaiser.
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