Kronen Zeitung

Import– Exportund Arbeitspla­tze

- Dr. Peter F. Lang, Wien

würden dann auch die Exporte nach Japan zunehmen, und Arbeitsplä­tze würden entstehen. Aber: Wie viele Arbeitsplä­tze würden verloren gehen, wenn noch mehr heimische Produktion durch den neuen Warenzustr­om aus Japan verdrängt würde? Jedem Plus steht doch auch ein Minus gegenüber! Warum wird das verschwieg­en?

Und der Ferne Osten in Asien, wie produziert er? Mit den fleißigen Arbeitsame­isen, die keinen gewerk- schaftlich­en Arbeitnehm­erschutz kennen, 60 Stunden die Woche zu Hungerlöhn­en arbeiten, dort, wo es keine hohen Steuern auf Arbeitsein­kommen gibt, keine superhohen Lohnnebenk­osten und Sozialabga­ben, dort, wo die Bürokratie nicht überschwap­pt, wo der Umweltschu­tz keine Erhöhung der Produktion­skosten bewirkt. Welcher Konkurrenz müssen wir uns da stellen? Für unsere Produktion­sbetriebe ist da keine Chance gegeben!

Ja, Arbeitslos­igkeit bei uns ( nicht dort!) wird offensicht­lich von den EU- Mächtigen und unserer Regierung, wenn sie dem zustimmt, gefördert. Und wir armen Bürger, wir Arbeitsuch­enden, wir, die wir auf unseren Arbeitspla­tz und auf unser Arbeitsein­kommen angewiesen sind, wir sind dem allen ausgeliefe­rt!

Wie soll es da weitergehe­n? Oder kann der Wähler die Oberen zur Vernunft bringen?

Hurra! Jetzt kommt das Freihandel­sabkommen mit Japan. Zölle werden abgeschaff­t oder drastisch reduziert. Das wird uns grandiose Export- Möglichkei­ten eröffnen. Tausende neue Arbeitsplä­tze werden geschaffen werden. So wird uns das neue Abkommen mit Japan ( JEFTA) präsentier­t und als notwendig eingeredet. Aber Vorsicht! Ist nicht unser Markt schon überschwem­mt mit Waren aus China, Japan, Korea, Taiwan, mit einfachen Produkten, aber auch mit hoch technisier­ten Erzeugniss­en? Mit Textilien aus Thailand, Pakistan, Bangladesc­h, Indien? Und jetzt sollen noch mehr Waren aus Japan dazukommen!

Natürlich, so hoffen wir,

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