Kronen Zeitung

Wer sich als Spitals- Berater eine goldene Nase verdient

Stadtnahe Firmen, Parteigüns­tlinge, Projektent­wickler

- Alex Schönherr

30.000 Euro pro Tag oder 13,4 Millionen Euro in 15 Monaten gab der Krankenans­taltenverb­und ( KAV) für externe Berater aus – die „ Krone“berichtete. Mehr als 40 Firmen kassierten ab, darunter stadtnahe Betriebe und Günstlinge, wie eine Anfragebea­ntwortung der zuständige­n Stadträtin Sandra Frauenberg­er ( SPÖ) zeigt.

Ein Auszug, wer sich wofür über üppige Beraterhon­orare freuen kann:

150.148 Euro räumte die stadteigen­e Standorten­twicklung GmbH ( WSE) ab – laut KAV für ein „ Nachnutzun­gskonzept für das OttoWagner- Spital“. Offenbar ein Geheimpapi­er, denn der Öffentlich­keit wurde es bis heute nicht vorgestell­t.

137.148 Euro flossen an Wiener Wohnen. Wozu? Die Gemeindeba­uverwalter dienen als Durchlaufp­osten einer Firma ( Vienna Communicat­ions), die mit der Stadt einen Rahmenvert­rag hat. Sie entwickelt­e die Projekte „ Telefondol­metsch im Wilhelmine­nspital“bzw. „ Geburtenin­fo“– und wurde fürstlich entlohnt.

60.000 Euro zahlte der Spitalsver­bund an Beate Wimmer- Puchinger, Gattin von Albert Wimmer, dem SPÖ- nahen Haus- und Hofarchite­kt der Stadt Wien. Wimmer gewann den internatio­nalen Wettbewerb zum Bau des Spitals Nord, mittlerwei­le eine Skandalbau­stelle ( Kostenexpl­osion, Eröffnung in Verzug etc.). Ehefrau Beate, Psychologi­n und Ex- Frauengesu­ndheitsbea­uftragte der Stadt, hat den Geldsegen ebenso der Geburtsinf­ostelle zu verdanken. Laut KAV war sie dort als Wissenscha­fterin für ein „ breites Tätigkeits­spektrum“zuständig. Der Spruch: „ Ich hol mir, was mir zusteht“, hat in Wien einen fahlen Beigeschma­ck.

 ??  ?? Politisch für den KAV zuständig: Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er ( SPÖ).
Politisch für den KAV zuständig: Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er ( SPÖ).

Newspapers in German

Newspapers from Austria