„ Hab gedacht, mein Mann ist von Sinnen . . .“
Der Medienmacher und RTL- Gründer Helmut Thoma und seine Frau Danièle über die Liebe, seine Affäre und warum Häupl und Merkel abtreten sollten.
Obwohl Helmut Thoma zwischen Wien, Luxemburg, Deutschland und Monte Carlo pendelt, sein Herz hängt an Österreich. Das ist auch der Grund, warum der RTL- Gründer nie seine Staatsbürgerschaft hier aufgegeben hat. Weltenbummler und Kosmopoliten sind seine Ehefrau Danièle und der Medienmanager immer gewesen. Und geblieben, wie das Paar, das auch dunkle gemeinsame Zeiten erlebte, ausführlich im neuen Lifestylemagazin „ Ooom“beim Gespräch in deren imperialer Wohnung erzählte.
Denn 1998 kam es zum Bruch zwischen ihnen. „ Wir haben vorher im November 1996 unser Baby verloren, und im März 1997 ist Helmuts Mama gestorben“, verrät Danièle Thoma. Und danach trat auch noch eine andere Frau in das Leben ihres Mannes. Die bezirzte ihn: „ Ich kann nicht sagen, dass in unserer Ehe etwas nicht gestimmt hätte, aber ich glaube, es war da einfach der Moment: Du wolltest raus, Helmut. Du wolltest einfach etwas Neues.“Sie hatte schnell festgestellt, dass er nicht mehr zu halten war. „ Ich habe gedacht: Mein Mann ist von Sinnen!“
Zwar kreuzten sich die Wege der beiden danach immer wieder. Aber erst 2003 sprang dann der Funke endgültig wieder über – kurz vor der Scheidung. „ An sich hätte ich schon nach einem oder zwei Jahren zurückgehen können“, wirft ihr Mann ein, „ da kam auch die Sorge, dass da zu große Verletzungen sind und das dann nicht mehr funktioniert.“Es funktionierte doch! Nach einer Einladung in einer Alfred
Biolek- Show war der Fall dann wieder klar . . .
Woran es für Thoma nix zu rütteln gibt, ist, dass er seinen Reisepass nie abgeben würde. „ Ich habe ein paar Angebote bekommen, Deutscher zu werden, doch ich wollte Österreicher bleiben“, sagt der Mann, der RTL mit 25 Leuten und 12 Filmen startete und daraus einen gigantischen Medienkonzern formte.
Ganze Industrien folgten seinen Ideen und Innovationen. „ Ich kann keine Musik machen oder Bilder malen, aber ich habe eine ungeheure Intuition für das, was Menschen interessiert und was sie als Unterhaltung sehen“, sagt der Wiener, der übrigens seinem damaligen Nachfolger Gerhard Zeiler kein gutes Zeugnis ausstellt. Denn nach Thomas Ära, „ da passierte gar nichts mehr“.
Dass er auch dem Gedanken nicht viel abgewinnen konnte, als Wiens Michael
Häupl Zeiler als Kanzler vorschlug, logisch: „ Die Leute, mit denen ich geredet habe, die haben gesagt: , Der Häupl spinnt!‘ Nur weil er den Kern verhindern wollte. (...) Er ist schon zu lange Bürgermeister. Es ist Zeit zu gehen.“So wie für Angela
Merkel. Laut Thoma „ funktioniere“sie nur noch, „ weil sie eine uralte österreichische Kanzlerweisheit bis zum Endpunkt anwendet: nämlich nichts zu tun und alles liegen zu lassen.“
Ganz im Gegenteil zum Leben der Thomas. Sie segeln nun auf einem stabilen Kurs. Danièle steht auch trotz seines seinerzeitigen Ausbruches zu ihrem Mann und ihrer Beziehung: „ Er ist die Liebe meines Lebens. Und ich schäme mich auch nicht, das zu sagen.“