Stolz und Vorurteil
Ex- Austrianer Tomas Simkovic nach dreieinhalb Jahren in Kasachstan über Land, Leute, den dortigen Fußball und „ Scheuklappendenken“
Gekommen, um zu bleiben? Nicht unbedingt. Aber dank „ einer unterschätzten, aufstrebenden Liga“und dem Wissen, „ dass es sportlich und finanziell passt“, fühlt sich Tomas Simkovic nach wie vor in Kasachstan wohl.
Dreieinhalb Jahre ist es her, dass der Mittelfeldspieler, der von Peter Stöger von Neustadt zur Austria geholt, später unter Nenad Bjelica zu wenig eingesetzt worden war, „ auswanderte“. Bei Tobol Kostanay „ hab ich mir einen Namen gemacht, war ich zuletzt Kapitän. Zeugt als Legionär in einem Land mit großem Nationalstolz von Wertschätzung.“Schließlich wechselte der 30- Jährige diesen Juni zu Aktobe. „ Große Fankultur, 12.000 Fans daheim.“Nur Auswärtsspiele und Privattrips „ schmerzen“. „ Du fliegst pausenlos“, sagt „ Simko“vom neuntgrößten Land der Welt. Das „ angenehme, bodenständige Leute“bewohnen, reizvoll ist. „ Dennoch lernt man das wunderschöne Österreich zu schätzen“, urlaubte der zweifache Papa diese Woche drei Tage in Wien. „ Wohl letztmals bis zum Liga- Ende am 5. November.“ Da will man längst aus dem Tabellenkeller ( derzeit Vorletzter) raus sein, um nächste Saison anzugreifen. Und dann? „ Ich könnte mir eine Rückkehr nach Österreich vorstellen.“Vor allem Kontakte nach Neustadt rissen nie ab. Wie die Hoffnung des U-20- WMVierten von 2007, den die ÖFB- Girls begeistern, auf A- Teameinsätze. „ Ich könnte mithalten, bin aber Realist: Keiner schaut nach Kasachstan.“Wohl kein bloßes Vorurteil.