So wappnen wir uns vor IS- Terror
. . . oder versuchen es zumindest. Denn nach dem verheerenden Anschlag von Barcelona schrillen bei den Behörden quer durch Europa die Alarmsirenen noch einmal lauter. Ungeachtet dessen wurde am Montag auf der Donau der Ernstfall simuliert – die „ Krone“wa
BARCELONA/ WIEN. Der Todesfahrer von Barcelona wurde in Spanien erschossen. Unterdessen fand in Wien auf der Donau eine große Anti- Terror- Übung statt.
Terroristen überfallen ein Donau- Kreuzfahrtschiff, Passagiere werden als Geiseln genommen – Alarmstufe Rot für die Spezialeinheit Cobra, es geht um Leben und Tod, um jede Sekunde.
Dieses Szenario spielten am Montag Österreichs Elite- Polizisten gemeinsam mit Kollegen aus vier Nachbarländern durch. Hubschrauber kreisten über der Donau in Wien, mehrere Scharfschützen brachten sich in Stellung, vom Süden her näherten sich voll besetzte Sturmboote mit schwer bewaffneten Polizisten dem 134- Meter- Kreuzer. 135 Beamte waren im Einsatz.
Die Anti- Terror- Übung war naturgemäß schon von langer Hand geplant, sie erscheint angesichts des verheerenden Anschlags von Barcelona aber in einem an- deren Licht – die Gefahr in Europa ist evident. Und die Sicherheitsbehörden müssen überall mit dem Ernstfall rechnen. Auch in Österreich, das bisher zum Glück von Terrorattacken verschont geblieben ist.
In der spanischen Küstenmetropole wurden Menschen aus 34 Nationen verletzt oder getötet, der Angriff richtete sich nicht gegen die Stadt oder das Land, sondern generell gegen Europa. Heimische Politiker werden daher nicht müde zu betonen, dass ein Anschlag in Österreich nicht auszuschließen ist – man versucht sich zu
wappnen. So wurde bereits vor Jahren die Taktik der Streifenpolizisten – sie müssen als Erste im Terrorfall eingreifen – umgestellt. Parallel dazu sieht auch das heftig diskutierte Sicherheitspaket Verbesserungen im Kampf gegen den Terror vor. Im Fokus steht dabei etwa der schnelle Zugriff auf Überwachungskameras oder die Möglichkeit, bei internetbasierter Kommunikation ( Skype, WhatsApp) mitlesen zu können.
Sicherheitsschleusen vor Schloss Schönbrunn
Einen weiteren Vorstoß für mehr Sicherheit brachte nun auch der Geschäftsführer des Schlosses Schönbrunn, Klaus Panholzer, ins Spiel. Er denkt über Sicherheitsschleusen rund um die Sehenswürdigkeit nach. Eine Initiative, die Terrorexperten ( s. Interview u.) begrüßen.
Die Cobra hat Stützpunkte in den Regionen. Das verschafft uns Vorteile. Auch die Taktik der Streifenpolizisten wurde in Bezug auf Terror umgestellt.
Bernhard Treibenreif, Direktor des Einsatzkommandos Cobra