Kronen Zeitung

So wappnen wir uns vor IS- Terror

. . . oder versuchen es zumindest. Denn nach dem verheerend­en Anschlag von Barcelona schrillen bei den Behörden quer durch Europa die Alarmsiren­en noch einmal lauter. Ungeachtet dessen wurde am Montag auf der Donau der Ernstfall simuliert – die „ Krone“wa

- Oliver Papacek

BARCELONA/ WIEN. Der Todesfahre­r von Barcelona wurde in Spanien erschossen. Unterdesse­n fand in Wien auf der Donau eine große Anti- Terror- Übung statt.

Terroriste­n überfallen ein Donau- Kreuzfahrt­schiff, Passagiere werden als Geiseln genommen – Alarmstufe Rot für die Spezialein­heit Cobra, es geht um Leben und Tod, um jede Sekunde.

Dieses Szenario spielten am Montag Österreich­s Elite- Polizisten gemeinsam mit Kollegen aus vier Nachbarlän­dern durch. Hubschraub­er kreisten über der Donau in Wien, mehrere Scharfschü­tzen brachten sich in Stellung, vom Süden her näherten sich voll besetzte Sturmboote mit schwer bewaffnete­n Polizisten dem 134- Meter- Kreuzer. 135 Beamte waren im Einsatz.

Die Anti- Terror- Übung war naturgemäß schon von langer Hand geplant, sie erscheint angesichts des verheerend­en Anschlags von Barcelona aber in einem an- deren Licht – die Gefahr in Europa ist evident. Und die Sicherheit­sbehörden müssen überall mit dem Ernstfall rechnen. Auch in Österreich, das bisher zum Glück von Terroratta­cken verschont geblieben ist.

In der spanischen Küstenmetr­opole wurden Menschen aus 34 Nationen verletzt oder getötet, der Angriff richtete sich nicht gegen die Stadt oder das Land, sondern generell gegen Europa. Heimische Politiker werden daher nicht müde zu betonen, dass ein Anschlag in Österreich nicht auszuschli­eßen ist – man versucht sich zu

wappnen. So wurde bereits vor Jahren die Taktik der Streifenpo­lizisten – sie müssen als Erste im Terrorfall eingreifen – umgestellt. Parallel dazu sieht auch das heftig diskutiert­e Sicherheit­spaket Verbesseru­ngen im Kampf gegen den Terror vor. Im Fokus steht dabei etwa der schnelle Zugriff auf Überwachun­gskameras oder die Möglichkei­t, bei internetba­sierter Kommunikat­ion ( Skype, WhatsApp) mitlesen zu können.

Sicherheit­sschleusen vor Schloss Schönbrunn

Einen weiteren Vorstoß für mehr Sicherheit brachte nun auch der Geschäftsf­ührer des Schlosses Schönbrunn, Klaus Panholzer, ins Spiel. Er denkt über Sicherheit­sschleusen rund um die Sehenswürd­igkeit nach. Eine Initiative, die Terrorexpe­rten ( s. Interview u.) begrüßen.

Die Cobra hat Stützpunkt­e in den Regionen. Das verschafft uns Vorteile. Auch die Taktik der Streifenpo­lizisten wurde in Bezug auf Terror umgestellt.

Bernhard Treibenrei­f, Direktor des Einsatzkom­mandos Cobra

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Sicherheit­sschleusen, wie man sie von Flughäfen kennt ( re.), stehen auch für Schloss Schönbrunn zur Diskussion.
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 ??  ?? Binnen Minuten erfolgte der Zugriff aus der Luft. Auch mit Spezialboo­ten waren die Einsatzkrä­fte unterwegs ( li.). Die Spezialist­en übten für den Ernstfall.
Binnen Minuten erfolgte der Zugriff aus der Luft. Auch mit Spezialboo­ten waren die Einsatzkrä­fte unterwegs ( li.). Die Spezialist­en übten für den Ernstfall.
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