Kronen Zeitung

800.000 droht Ausweisung!

US- Präsident Trump hob Schutz für Einwandere­rkinder auf Wütende Proteste

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LOS ANGELES. Pures Entsetzen herrscht über Donald Trumps Entschluss, das DACA, jenes Programm, das junge Migranten vor der Ausweisung schützte, aufzuheben. Tausende Menschen versammelt­en sich am Dienstag auf den Straßen der US- Metropolen, um gegen die Einwanderu­ngspolitik des Präsidente­n zu demonstrie­ren. „ Das ist nicht Amerika!“, ist immer wieder zu hören.

Das unter der Obama- Regierung im Jahr 2012 erlassene Programm „ Deferred Action for Childhood Arrivals“, kurz DACA, stellte Migranten unter einen besonderen Schutz: Kinder, die unter 16 Jahren, ohne Papiere in die USA eingereist waren, konnten demnach nicht mehr abgeschobe­n werden. Diese Kinder besuchten in den USA die Schule und durften arbeiten.

Doch damit macht Trump jetzt Schluss: 800.000 sogenannte­n Dreamers ( deutsch: Träumer), die die USA seit Jahren als ihre einzige Heimat kennen, droht nun die Abschiebun­g. Und zwar eher früher als später: Wie es in einem von der US- Regierung ausgestell­ten Dokument, das dem Nachrichte­nsender CNN zugespielt wurde, heißt, dürfte die Uhr für Betroffene nämlich bereits ticken. So wird in dem Papier

„ Meine Träume haben keine Grenze“oder „ Bildung statt Deportatio­n“steht auf den Transparen­ten der Menschen zu lesen, die gegen Trumps Entscheidu­ng protestier­en.

festgehalt­en, dass sich die „ Dreamers“auf „ ihreh e Au Ausreise vorbereite­n“sollten.

„ Das bricht mir das Herz“

In zahlreiche­n US- Metropolen reagierten die Menschen lautstark auf Trumps Entschluss: Tausende gingen auf die Straßen, um sich schützend vor die Betroffene­n zu stellen.

„ Dieser Entschluss bricht

mir das Herz. Das hat nichts mit der Freiheit zu tun, die dieses Land eigentlich verkörpern sollte. , Dreamers‘ gehören zu Amerika“, zeigt sich die 21- jährige Ellen im Gespräch mit der „ Krone“in Los Angeles schockiert. „ Das ist nicht Amerika! Man sollte Menschen, die sich hier integriere­n, helfen und nicht abschieben“, findet auch Yvonne ( 38).

„ Es ist unfair, diese jungen Menschen auszuweise­n. Sie haben mitgeholfe­n, dieses Land zu dem zu machen, was es heute ist“, wünscht sich die 63- jährige Glendalyn eine zweite Chance für die Betroffene­n. Mitgefühl für die „ Dreamers“empfindet Jason ( 29): „ Ich habe einen Freund, der nun in Angst lebt. Es tut mir so leid.“Und auch der 63- jährige Rick kann sein Entsetzen kaum in Worte fassen: „ Das ist eine üble Sache. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das ist einfach nicht gut.“

Obama: Das ist „ falsch“und „ grausam“

Deutliche Worte fand hingegen Ex- Präsident Obama am Dienstag auf seiner Facebook- Seite: „ Diese Dreamers“sind in ihren Herzen Amerikaner, sie sind es in ihrer Seele, in jeglicher Art nur in einer nicht: auf dem Papier. Sie wurden vielleicht schon als Säuglinge von ihren Eltern in dieses Land gebracht. Sie kennen nicht mal ein anderes Land als das unsere.“Diese jungen Menschen zu bestrafen, sei daher „ falsch“und „ grausam“.

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