Kronen Zeitung

Wiener Wohnen: Kritik vom Rechnungsh­of

Bilanzverl­uste und Fehlverrec­hnungen

- MichAel Pommer

Während Sozialstad­trätin Sandra Frauenberg­er noch auf den Rechnungsh­ofbericht zum Krankenhau­s Nord wartet, tauchte jetzt ein anderer auf. Der „ Krone“liegt das Prüfungser­gebnis zu Wiener Wohnen vor: Es geht um 833 Millionen Euro Bilanzverl­ust im Jahr 2015, hohe Gehälter und Unsummen an Fehlverrec­hnungen.

Der neue Rechnungsh­ofrohberic­ht taucht für Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig ( SPÖ) zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt auf. Die wichtigste­n Inhalte des 109- Seiten- Berichtes – Zeitraum der Überprüfun­g 2011 bis 2015:

Kritisiert wird die wirtschaft­liche Entwicklun­g. Zwar stiegen die Umsatz- erlöse überpropor­tional und Wiener Wohnen wirtschaft­et seit 2014 ausgeglich­en, „ demgegenüb­er belasten jedoch die hohen Verlustvor­träge aus den Vorjahren“, die sich insgesamt auf 833,67 Millionen Euro belaufen“.

Die durchschni­ttlichen Jahresbezü­ge der Haus- und Außenbetre­uung, eines Tochterunt­ernehmens von Wiener Wohnen, lagen über den Jahresbezü­gen des Direktors von Wiener Wohnen – und das, obwohl dort der Umsatz um ein 35- Faches und die Mitarbeite­ranzahl um ein Vierfaches höher ist.

Der Rechnungsh­of kritisiert, dass Wiener Wohnen bei der Instandset­zung von Leerwohnun­gen und bei Gebrechens­behebungen die Aufgaben der örtlichen Bauaufsich­t nur stichprobe­nartig und lückenhaft wahrnahm. Das begünstigt­e „ ein hohes Ausmaß an Fehlverrec­hnungen“. Nach den Berechnung­en der Prüfer betrug dieses Ausmaß 121,16 Millionen (!) Euro.

Es wurde rund eine halbe Million € für einen Sanierungs­kataster ausgegeben, der nicht genutzt wurde.

„ Wiener Wohnen investiert langfristi­g in sicheren Wohnraum. das ist unsere Funktion, nicht rasche Gewinne zu machen“, heißt es aus dem Büro von Michael Ludwig. Er versichert: „ Der Sanierungs­kataster wird bis heute sehr wohl genutzt. Die Sanierunge­n wurden ordnungsge­mäß durchgefüh­rt, was sich am Zustand der Anlagen heute leicht nachweisen lässt.“Von Wiener Wohnen heißt es: „ Mit den 833 Millionen Euro konnten in den vergangene­n Jahren 30.000 Wohnungen saniert werden.“

Wiener Wohnen ist für 220.000 Wohnungen und 500.000 Bewohner verantwort­lich. Dieses gewaltige Aufgabenge­biet wurde in den letzten Jahren bei fortlaufen­demndem Betrieb n neu organisier­t. Zudem erwirtscha­ftet Wiener Wohnen mittlerwei­le ein positives Jahreserge­bnis. Wohnbausta­dtrat Michael Luddwig über Wiener Wohnen

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Der Rechnunwsh­of überprüfte Wiener Wohnen – und fAnd viele MissstNnde.
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Kritik wAb es schon nAch den BetruwsfNl­len – Aufwedeckt von Wiener Wohnen selbst.
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