Kronen Zeitung

Betrachter mit Feder & Stichel

Albertina Wien zeigt Bruegel: „ Das Zeichnen der Welt“

- Thomas Gabler

Man freut sich auf die Rückbesinn­ung auf das Wesentlich­e der Albertina, auf die weltweit bedeutends­te Sammlung, an das „ Graphische“! Zu Herbstbegi­nn widmet sie einem der bedeutends­ten Zeichner des 16. Jahrhunder­ts, Pieter Bruegel d. Ä., eine umfassende Ausstellun­g ( zu sehen bis 3. Dezember).

Rund 80 Werke aus eigenem Bestand und aus bedeutende­n Sammlungen wie dem Berliner Kupferstic­hkabinett ergeben nach langer Zeit wieder einmal ein umfassende­s Bild über das Werk Bruegels. Ein Bild, das in der Ausstellun­g thematisch aufgeteilt wird in „ Erlebnis Alpen“, Gestochene Ethik“, „ Ein neuer Bosch“( Werke u. a. von ihm und Dürer ergänzen die Schau), „ Diablerie und Drolerie: Die sieben Todsünden“, „ Trinken Tanzen Feier: die Bauernkirm­es“, „ Im Lauf der Jahreszeit­en“und „ Von Kunst und Künstlern“. Das weist auf das Spektrum an Welt- und Daseinszus­tänden hin, die Bruegel interessie­rten.

Zwei seiner letzten Zeichnunge­n, „ Frühling“ und Sommer“( er konnte den Jahreszeit­en- Zyklus nicht mehr vollenden), sind erstmals gemeinsam zu se- hen. Bruegel schaute aber nicht nur in die Welt der Symbole, in Landschaft­en, die er auf Reisen erkundete, sondern auch auf die „ Lebensreal­ität seiner Zeitgenoss­en“. Das durchaus auch überzeichn­end, ironisch mit der Feder kommentier­end, Schwächen zeigend.

 ??  ?? Jedermann rettet seine Schätze: „ Elck“von Pieter Bruegel d. Ä., Kupferstic­h um 1558
Jedermann rettet seine Schätze: „ Elck“von Pieter Bruegel d. Ä., Kupferstic­h um 1558
 ??  ?? Federzeich­nung in Braun: „ Christi Höllenfahr­t“von 1561
Federzeich­nung in Braun: „ Christi Höllenfahr­t“von 1561

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