Kronen Zeitung

„ Sieg bei Tour

Nach dem Solo- Triumph der Vuelta- Bergetappe sprach Radprofi Stefan Denifl über seine Gefühle, Stärken und Ziele

- Norbert Niederache­r

Die Karriere von Stefan Denifl verlief lange nicht auf der Sonnenseit­e. Als den Tiroler eine Knieverlet­zung eineinhalb Jahre außer Gefecht setzte, dachte er schon an den Rücktritt. Jetzt feierte der 29- Jährige mit dem

Solo- Sieg bei der 17. VueltaEtap­pe den größten Erfolg.

Etappensie­ge wurden schon ausgiebige­r gefeiert – was ging dir durch den Kopf?

Es war ein geiles Gefühl, als Erster ins Ziel zu fahren. Das hat mir bei der Österreich- Rundfahrt im Juli ge-

fehlt. Ich war einfach nur dankbar, ich habe mein ganzes Rad- Leben für so einen Moment trainiert.

Im ersten TV- Interview hast du deinen Sieg Freundin Melanie und Söhnchen Xaver gewidmet . . .

Ich kenne mein Kind gar nicht richtig. Seit der Geburt war ich erst eine Woche zu Hause. Es war für mich unheimlich schwer, für drei Wochen zur Vuelta zu fahren. Ich musste es aber für mein Team tun, es ist unser erster Grand- Tour- Start.

Im Finale der schweren Bergetappe kam dir Spaniens Rad- Star Alberto Contador immer näher. . . .

Mein Funk funktionie­rte nicht. Contador sah ich erst zwei Kilometer vor dem Ziel. Hätte er mich eingeholt, hätte ich gehofft, dass er mir ein Geschenk macht, es ist ja seine letzte Vuelta. Was hat dich so stark gemacht?

Ich war öfters knapp dran. Der Sieg bei der Ö- Tour war wichtig fürs Selbstvert­rauen. Der Berg ist auch ähnlich wie das Kitzbühele­r Horn, das hat mir geholfen. Welchen Stellenwer­t hat der Sieg?

Österreich- Rundfahrt und Vuelta sind beides schöne Erfolge. Für mein Team ist dieser Sieg aber das Ticket für die Tour de France. Was würdest du dir in Frankreich zutrauen?

Mit dieser Form ist ein Etappensie­g bei der Tour möglich. Härter als bei dieser Vuelta wird auch in Frankreich nicht gefahren.

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