Seisenbacher aus der Haft entlassen
Ex- Olympiaheld wieder auf freiem Fuß Er wartet in der Ukraine auf Auslieferungsmodalitäten
Paukenschlag im Fall Seisenbacher: Der zweifache Olympiasieger im Judo wurde Freitag in Kiev aus der Auslieferungshaft entlassen. Er wartet nun in der Ukraine das weitere Verfahren ab. „ Die Gerichte vor Ort werden nun entscheiden wie es mit der Überstellung weiter geht“, so sein Anwalt Lehofer zur „ Krone“.
Der wegen Kindesmissbrauch Angeklagte – er soll sich als Trainer in einem Wiener Judoverein an zwei Mädchen vergangen haben – war im vergangenen Dezember nicht zu seinem Prozess in der Bundeshauptstadt erschienen und befand sich seither auf der Flucht mit mehreren gefälschten Pässen. Zunächst gab es kein Lebenszeichen mehr von Peter Seisenbacher. Vor rund sechs Wochen tauchte er dann in einem heruntergekommenen Plattenbau in der Ukraine wieder auf. Telefonate mit seiner Familie und vor allem mit seiner Mutter in Österreich hatten die Zielfahnder auf die Spur des per internationalen Steckbrief gesuchten Verdächtigen geführt. Die Bilder wie der ehemalige Sportstar mit Vollbart in Handschellen und in der Unterho-
se auf dem Sofa saß gingen um die ganze Welt. In einem zweiten Anlauf soll nun in Wien der Prozess gegen Peter Seisenbacher wegen sexuellen Missbrauchs star- ten. Die Verhandlungen im Wiener Landesgericht sollen noch vor Weihnachten beginnen.
Dazu müsste freilich die Ukraine den ehemaligen Olympiahelden ausliefern. Die Überstellung soll noch im September stattfinden. „ Der aus der Haft entlassene Seisenbacher wartet in der Ukraine auf die weiteren Auslieferungsmodalitäten“, so sein Anwalt Bernard Lehofer zur „ Krone“.