Anklage: Arzt kaufte Beute und zahlte mit Psychopillen
Mediziner bestreitet Hehlerei vo n gesto hlenen Geräten
Eine Ordination eines praktischen Arztes, in der Diebesgut angenommen und gegen das Potenzmittel Viagra oder auch schwere Psychopharmaka getauscht werden – so sieht es zumindest die Anklage. Prozess in Wien.
Richter Wilhelm Mende verliest Aktenteile – der Inhalt gereicht dem Mediziner auf der Anklagebank wenig zur Ehre. Zeugen berichten: „ Es war bekannt, dass er Diebesgut annimmt.“82 Gegenstände zweifelhafter Herkunft, großteils Elektronik, wurden sichergestellt.
Ein Zeuge behauptet, dass es als „ Bezahlung“ Psychopharmaka gab. Aber solche, die aggressiv machen. Der Mediziner bestreitet das.
Gar nicht verstehen kann er auch den Vorwurf, dass die von ihm verteilten Viagra- Tabletten auch noch gefälscht gewesen sein sollen.
Höchst auffallend sind die 5000 abgehörten Telefonate des Herrn Doktors aber jedenfalls. Oft kommen da „ die Blauen“oder „ die Roten“vor, wobei es sich um Viagra oder Psychopillen gehandelt haben könnte. Laut Anklage stammen die Kunden großteils aus dem arabischen Raum. Es soll sich um Männer handeln, die sich genierten, in die Apotheke zu gehen.
Der Arzt behauptet, die sichergestellten Gegenstände würden nicht ihm, sondern einer Firma gehören, für die er nur Zwischenlager war. Verteidiger Jürgen Stephan Mertens will weitere Zeugen hören.