Kronen Zeitung

Anklage: Arzt kaufte Beute und zahlte mit Psychopill­en

Mediziner bestreitet Hehlerei vo n gesto hlenen Geräten

- Peter Grotter

Eine Ordination eines praktische­n Arztes, in der Diebesgut angenommen und gegen das Potenzmitt­el Viagra oder auch schwere Psychophar­maka getauscht werden – so sieht es zumindest die Anklage. Prozess in Wien.

Richter Wilhelm Mende verliest Aktenteile – der Inhalt gereicht dem Mediziner auf der Anklageban­k wenig zur Ehre. Zeugen berichten: „ Es war bekannt, dass er Diebesgut annimmt.“82 Gegenständ­e zweifelhaf­ter Herkunft, großteils Elektronik, wurden sichergest­ellt.

Ein Zeuge behauptet, dass es als „ Bezahlung“ Psychophar­maka gab. Aber solche, die aggressiv machen. Der Mediziner bestreitet das.

Gar nicht verstehen kann er auch den Vorwurf, dass die von ihm verteilten Viagra- Tabletten auch noch gefälscht gewesen sein sollen.

Höchst auffallend sind die 5000 abgehörten Telefonate des Herrn Doktors aber jedenfalls. Oft kommen da „ die Blauen“oder „ die Roten“vor, wobei es sich um Viagra oder Psychopill­en gehandelt haben könnte. Laut Anklage stammen die Kunden großteils aus dem arabischen Raum. Es soll sich um Männer handeln, die sich genierten, in die Apotheke zu gehen.

Der Arzt behauptet, die sichergest­ellten Gegenständ­e würden nicht ihm, sondern einer Firma gehören, für die er nur Zwischenla­ger war. Verteidige­r Jürgen Stephan Mertens will weitere Zeugen hören.

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Prozess um Handel mit teils verbotenen, teils gefälschte­n Mitteln.
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Verteidige­r J. Mertens

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