Wopfinger mischt die Talk- Branche auf
Mit einem spanischen Partner startet die Schmid- Industrie- Holding einen neuen Geschäftszweig rund um Talk und Kalk
Gerade erst hat die Schmid- IndustrieHolding ( Wopfinger, Baumit, Austrotherm) mit der Übernahme der Baustoffsparte der Wietersdorfer-Gruppe dafür gesorgt, dass der Konzernumsatz auf mehr als 1,5 Milliarden Euro ( bei 5000 Beschäftigten) steigen wird.
Doch ganz still, wie es die Art des niederösterreichischen Familien- Konzerns mit Sitz in Wopfing ist, hat man sich daneben ein weiteres vielversprechendes Standbein aufgebaut. Dabei geht es um Füllstoffe in hoher Qualität für die Kunststoff-, Pharma- oder Lackindustrie. Dazu braucht man Talk und Kalk.
In den letzten Jahren hat Robert Schmid eine Talk- mine in der Ostslowakei zu 100% übernommen, die das größte und reinste Vorkommen in Europa birgt. 60.000 Tonnen pro Jahr sollen dort abgebaut, vor Ort „ gefiltert“und danach z. B. in Lassing ( Steiermark) verarbeitet werden, wo jene Firma („ Paltentaler“) erworben wurde, die bis zum Grubenunglück im Jahr 1998 an die dortige Mine angeschlossen war. Ein Teil der Menge wird auch an andere Verarbeiter weiterverkauft.
Die Kalkaktivitäten kommen aus fünf Werken in der Slowakei und Ungarn, die die Wopfinger gemeinsam mit der spanischen Calcinor betreibt. Robert Schmid: „ Das ist eine befreundete Familie, wir kennen uns schon seit vielen Jahren.“
Alle Kalk- und Talkaktivitäten sowie ein FeinkalkWerk in Spanien wurden in eine neue gemeinsame Firma eingebracht. An dieser „ Eurofillers“halten beide Partner je 50 Prozent. Im ersten Jahr wurden 50 Millionen Euro umgesetzt, aber „ es wird relativ rasch auf 100 Millionen Euro steigen“( Schmid). Eingesetzt werden die Produkte bei Lippenstiften genauso wie bei Kunststoff- Autoteilen. Mit der Kosmetikbranche gibt es exklusive Abnahmeverträge.
Im hochqualitativen Segment strebt Schmid einen Marktanteil in Europa von 30 Prozent an. Die großen Talk- Abnehmer in der Industrie würden gerne bei Eurofillers einkaufen, weil sie bisher auf Vorkommen aus politisch unsicheren Ländern wie Afghanistan zurückgreifen mussten.