Neue Anbieter lassen Muskeln spielen
Die norwegische XXL- Sports und bald auch die französische Diskontkette Decathlon wollen ein Stück vom 2,6- Mrd.-€- Kuchen
Im Sportartikelhandel dürfte das Match um den Kunden bald härter werden. Hat der Einstieg der hierzulande schwächelnden britischen Billigkette Sports Direct vor einigen Jahren Intersport, Hervis oder Sport 2000 noch wenig tangiert, könnte sich dies mit XXL und bald auch Decathlon ändern. Die Norweger haben nämlich ambitionierte Pläne.
In drei Jahren will Chef Fredrik Steenbuch bei uns acht Geschäfte aufsperren, für bis zu 15 sieht er Potenzial. Ende August eröffnete man die erste Filiale in der SCS, Wiener Donauzentrum ( im Herbst) und PlusCity in Pasching ( Anfang 2018) folgen. Geboten werden bekannte Top- Marken mit Bestpreisgarantie und 100-Tage- Rückgaberecht.
Fix sein dürfte nach vielen Spekulationen auch der Start des Diskonters Decathlon ( 10 Mrd. € Umsatz, rd. 1100 Filialen in 29 Ländern). Der Mietvertrag für einen Standort in Vösendorf bei Wien soll unter- zeichnet, eine Eröffnung Anfang 2018 möglich sein. Decathlon setzt auf extrem günstige Eigenmarken.
„ Der Preisdruck wird durch die neuen Anbieter, vor allem in den preiswerteren Segmenten, weiter steigen“, meint dazu Michael Nendwich, Sporthandelssprecher in der Wirtschaftskammer. Entspannt geben sich jedenfalls die alteingesessenen Anbieter. „ Auf dem heimischen Sportartikelmarkt gab es immer wieder Versuche, mit Diskontkonzepten zu punkten. Dass das beim österreichischen Kunden nicht funktioniert, ist evident“, so Intersport- Chef Mathias Boenke. Ähnlich auch Hervis- Boss Alfred Eichblatt: „ Neue Mitbewerber beleben den Markt. Wir sind aber sehr erfolgreich und dynamisch unterwegs und sehen dies somit gelassen.“
Verdrängung auf dem Markt wird weitergehen
Differenzierter sieht dies Sport- 2000- Chef Holger Schwarting: „ Der Markt ist schon überbesetzt, jeder neue Anbieter nimmt bestehenden Umsatz weg. Der Verdrängungswettbewerb geht somit weiter.“
Untätig bleiben die Händler jedenfalls nicht. Intersport will z. B. bis Jahresende 14 neue Shops eröffnen, Hervis noch stärker Online und Geschäft verbinden, und Sport 2000 plant für Anfang 2018 seinen ersten „ SpezialistenStore“im Bike- Bereich.
Insgesamt wurden 2016 bei uns 2,6 Mrd. € mit Sportartikeln umgesetzt, davon 1,9 Mrd. € im Fachhandel. Das heurige Jahr verlief bislang mit rund 2%