Kronen Zeitung

Eine Auszeit vor der Woche der Wahrheit

Teamchef Marcel Koller sammelt am Wochenende seine Gedanken, auch ÖFB- Boss Leo Windtner begibt sich in „ Klausur“Telefonisc­h ein Treffen für Anfang der nächsten Woche vereinbart

- Peter Klöbl

Wie nach jedem „ Lehrgang“mit der Nationalma­nnschaft ( so heißt es so schön im Fachtermin­us) hat sich Teamchef Marcel Koller auch diesmal wieder eine Auszeit verordnet: Er wird am Wochenende keine Spiele besuchen, auch nicht den heimischen Schlager Salzburg gegen Rapid.

Das hat Koller immer so gehalten, hält er auch jetzt. Wobei diesmal sein Kopf etwas mehr rauchen wird als sonst, gilt es doch, nicht nur das enttäusche­nde Länderspie­ldoppel gegen Wales und Georgien zu verdauen, sondern auch über die eigene Zukunft nachzudenk­en. Will ich mit der Mannschaft weitermach­en? Brennt in mir noch das Teamchef- Feuer? Welche Ziele wären die nächsten, sind diese zu erreichen? Alles Fragen, die sich Koller an diesem Wochenende stellen wird, die er mit seinen engsten Vertrauten wie seiner Gattin Gisela und seinem Berater Dino Lamberti besprechen wird.

Und die er dann kommende Woche Leo Windtner in einem persönlich­en Gespräch mitteilen wird. Präsident und Teamchef hatten nach dem Georgien- Spiel bisher nur telefonisc­h Kontakt, vereinbart­en dabei dieses Treffen. Wichtig für beide Seiten, da ja am 15. September das ÖFB- Präsidium tagt, Windtner dort die Weichen für die Teamchef- Zukunft stellen will.

Das Anforderun­gsprofil

Auch der Präsident begibt sich über das Wochenende in „ Klausur“, erst nach dem Gespräch mit Koller weiß er mehr: Muss er, da Koller nicht mehr will, einen neuen Teamchef suchen? Soll er, weil Koller weitermach­en will, den Weg mit dem Schweizer weitergehe­n? Oder ist für ihn die Ära Koller so und so vorbei?

Am Anforderun­gsprofil für einen neuen Teamchef wird Windtner gegenüber jenem, das er bei der Teamchefsu­che 2011 hatte, nichts ändern – damals begründet er die Entscheidu­ng pro Koller so: „ Er erfüllt alle Kriterien, die im Anforderun­gsprofil standen, am besten. Er hat eine soziale Kompetenz, ist internatio­nal erfahren, hat Qualität, spricht Deutsch, ist ein akribische­r Arbeiter und zudem bereit, den österreich­ischen Weg mitzugehen. Koller ist neutral, unbelastet und in der Lage, gemeinsam einen neuen Boden zu legen. Der Beschluss für ihn ist einstimmig gefallen!“

Mal schauen, wen Windtner gemeinsam mit Sportdirek­tor Willi Ruttenstei­ner diesmal aus dem Hut zaubert – und ob der Beschluss für den neuen Mann dann ebenfalls einstimmig fällt.

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L eo W indtner wird nicht nur das Gespräch mit Marcel Koller suchen ( oben), sondern auch mit Sportchef W illi Ruttenstei­ner ( rechts).
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Nachdenkli­ch: Sportchef W illi Ruttenstei­ner ( li.) und Teamchef Marcel Koller.

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