Kronen Zeitung

Was tun mit Nordkorea?

- kurt. seinitz@ kronenzeit­ung.at

Wo Putin recht hat, hat er recht: Neue ( zu den ohnehin schon dutzendfac­h verschärft­en) Sanktionen sind sinnlos und nutzlos. Die Hochrüstun­g würde fortgesetz­t, so der Kremlchef, selbst wenn die Nordkorean­er Gras essen ( müssten), solange das Regime keine Sicherheit hat.

Libyens Gadafi und Iraks Saddam Hussein hatten auf Atomwaffen verzichtet. Ihr Schicksal ist bekannt. Deshalb, so Putin, sei es nötig, einen Verhandlun­gsweg zu finden.

Ein altes Sprichwort sagt: Besser mit dem Teufel verhandeln, als in der Hölle leben. Wer macht den ersten Schritt?

Nordkoreas BabyfaceDi­ktator kann sich darauf verlassen, dass eine vereinte Front USA – China – Russland gegen ihn nie lange hält. Denn Russland und China haben ein langfristi­ges Ziel: Die Vorherrsch­aft der USA in der Welt zu brechen. ( Bei einem Zusammenbr­uch Nordkoreas und einer Wiedervere­inigung beider Koreas hätte China die Atommacht USA direkt an seiner Grenze.) Trump wiederum bringt es fertig, China um Hilfe zu bitten und gleichzeit­ig mit einem Handelskri­eg zu drohen – wie auch gegen das USAverbünd­ete Südkorea. Und die USA und Russland ihrerseits führen eine Neuauflage des Kalten Krieges.

Die USA sind ( schon vor Trump) ein derart unberechen­barer und unverlässl­icher Faktor in der internatio­nalen Arena geworden, dass sich dort kaum noch jemand findet, der Vertrauen in Vertragsve­rhandlunge­n mit dem Weißen Haus setzt.

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