Kronen Zeitung

Urgesteine

- franziska.trost@kronenzeit­ung.at

Vor ungefähr 20 Jahren durfte ich zum ersten Mal für die „ Krone“über eine Tour der Rolling Stones berichten. Damals schon munkelten Experten, dass es wohl ihre letzte sein würde. Rock ’ n’ Roll, so hieß es, der müsse doch ein Ablaufdatu­m haben.

Hat er sichtlich nicht. Ihre „ letzte Tour“wurde zum Running, oder besser gesagt, Rolling Gag. Und 20 Jahre später brechen die Stones nun wieder einmal zu einer Tour auf ( siehe Adabei), die sie diese Woche auch zu uns führen wird. Es ist die erste, bei der jedes einzelne Urgestein den 70er überschrit­ten hat.

In meiner Jugend war ich eher „ Team Beatles“, der leise Charme von John Lennon war mir lieber als Micks dicke Lippe. Bis ich zum ersten Mal die gewaltige RockExplos­ion der damals schon nicht mehr taufrische­n Herren auf der Bühne erlebte. Ein Stones- Konzert mag nicht immer perfekt sein, völlig egal, es hat eine spezielle Magie. Diesen Zauber des ewigen Rebellentu­ms, der Mick Jagger & Co. mühelos gegen das Alter trotzen lässt. Die Welt verändert sich, die Rolling Stones jedoch bleiben eine in Stein gemeißelte Konstante.

Manchmal wundert er sich selbst, dass er noch da ist, gestand der scheinbar unverwüstl­iche Keith Richards in Interviews. Rock ’ n’ Roll hält wohl tatsächlic­h jung, zumindest konservier­t er gut. Vielleicht ist es diesmal ja wirklich die letzte Tour – aber vielleicht steckt die Wahrheit doch in dem viel geteilten InternetWi­tz: „ Langsam müssen wir uns Gedanken darüber machen, welche Welt wir Keith Richards hinterlass­en.“

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