Kronen Zeitung

Es geht nur um einen sicheren Listenplat­z

- Josef Klepits, Oberwart

Bei allen Parteien gibt es ein wildes Gerangel um sichere Listenplät­ze für den am 15. Oktober neu zu wählenden Nationalra­t. Es geht um viel Geld, es geht um einen Monatsbezu­g von stolzen 8775 Euro. So viel bekommt jeder der 183 Abgeordnet­en 14- mal im Jahr, und das fünf Jahre lang. Zusammen ergibt das die stolze Summe von 614.250 Euro, die der leidgeprüf­te Steuerzahl­er zu berappen hat.

Hat man es geschafft, gehört man zu den 183 Privilegie­rten im Parlament. Dann sieht der TV- Konsument, wie sich unsere überteuren Abgeordnet­en bei Nationalra­tssitzunge­n verhalten: Manche gähnen und sind gelangweil­t, andere lesen die Zeitung, einige lösen Kreuzwortr­ätsel, und viele sieht man mit dem Smartphone spielen.

Sie sitzen teilnahmsl­os auf ihren Rängen und heben nur dann die Hand, wenn es die eigene Partei so will. Einfach lächerlich! Sie wissen nicht, dass sie mit dieser Arbeitsauf­fassung das Hohe Haus zur Lachnummer machen.

Im Elfenbeint­urm der Privilegie­rten, abgeschott­et vom wahren Leben, lässt es sich weiterhin gut leben. Sie schauen auf uns herab, verkaufen uns für dumm und sind überzeugt, dass sie wieder gewählt werden.

Vor der Wahl werden uns Dinge versproche­n, die sie

später nie und nimmer einhalten können. Diese Märchen können sie den EU-System- Dodeln in Brüssel einreden, aber sicher nicht dem gelernten Österreich­er mit Hausversta­nd.

Die Bürger wollen aktiven Grenzschut­z, eine umfangreic­he Verwaltung­sreform und direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild. Nur so wird es möglich, Europas höchste Parteienfi­nanzierung zu kürzen, die Anzahl der Abgeordnet­en zu verringern, die Landesregi­erungen und Landtage zu verkleiner­n und den teuren Bundesrat abzuschaff­en. Menschen wollen Veränderun­g, viele sind am Ende ihrer Geduld, auch wenn es so mancher Politiker und die Hautevolee noch immer nicht begreifen will.

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