Ein „ Wunderkind“mit vielen Rätseln
Ganz Deutschland diskutiert über den erst zwölfjährigen Moukoko, der heute im Länderspiel in Hippach auf Österreichs Unter 16 trifft
Ehrlich gesagt bin ich auch schon gespannt, was uns da erwartet!“Manfred Zsak und sein U16- Nationalteam bekommen es heute in Hippach im Test- Länderspiel gegen Deutschland mit einem außergewöhnlichen Kontrahenten zu tun. Der Dortmund- Stürmer Youssoufa Moukoko führt nach fünf Spieltagen der deutschen U17 Liga die Torschützenliste mit 13 Treffern an. So weit, so eindrucksvoll. Das wirklich Unglaubliche ist aber: Moukoko wurde am 20. November 2004 geboren, ist also erst zwölf Jahre alt!
Das besagen zumindest die offiziellen Dokumente aus seiner Geburtsstadt Yaounde in Kamerun. Und das beschwört auch sein 65- jähriger Vater Joseph. Der als weiteren „ Beweis“fürs Alter des Sohnes anführt, dass die Mama von Youssoufa erst 28 Jahre ist, bei der Geburt also kaum älter als 16 gewesen sein kann . . .
„ Ich hoffe, die Dokumente stimmen. Aber eines steht fest: Dieser Junge ist eine echte Ausnahmeerscheinung“, sagt Zsak, der vor den Duellen mit dem WeltmeisterNachwuchs ( zweites Match am Mittwoch) Videos vom Wunderkind studierte. Und sah, dass dieser Zwölfjährige nicht nur sensationell kickt, sondern auch körperlich austrainiert wie ein 20- Jähriger ist. Moukoko kam im Al- ter von neun Jahren nach Deutschland, hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Für Dortmund und den deutschen Verband ( DFB) besteht kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Alters. Dortmunds Nachwuchs- Koordinator Lars Ricken will jetzt sogar in die Offensive gehen, das Alter von Moukoko mittels Röntgen des Handgelenks beweisen. Papa Joseph lehnt dies jedoch ab.
Ein solcher Test könnte aber dann folgen, wenn Moukoko etwa zur U17WM möchte. Denn der Weltverband ( FIFA) setzt – vor allem bei in Afrika geborenen Spielern – die Röntgen- Methode seit einigen Jahren vermehrt ein.