Revolution gegen Abbas?
Es ist noch sehr undurchsichtig, was da gerade im Gazastreifen passiert. Ist die Hamas tatsächlich bereit, die Macht abzugeben? Und wenn, dann warum? Und wer steckt dahinter?
Mit Sicherheit hat Ägypten die Finger im Spiel sowie die Arabischen Emirate und wohl auch die Saudis. Jordanien und natürlich Israel ziehen ebenfalls an den Strippen. Und dann fällt immer wieder ein Name, der die Vermutung nährt, dass die Ereignisse im Gazastreifen der Startschuss für eine Revolution gegen Palästinenserchef Mahmud Abbas sein könnten. Der Name hat Gewicht im Nahen Osten und vor allem im Gazastreifen: Mohammed Dahlan. Bis zum blutigen Putsch der Hamas gegen die Fatah vor zehn Jahren war er Sicherheitschef und damit mächtigster Mann im Gazastreifen – mit besten Verbindungen auch zum israelischen Geheimdienst.
Nach dem Putsch floh er aus Gaza nach Ramallah, überwarf sich aber dann mit Abbas, zog nach Kairo, von wo er nach dem Sturz von Mubarak nach Abu Dhabi in den Emiraten ( VAE) übersiedelte. Dort hat der millionenschwere Dahlan sich dem Herrscherhaus angedient. Die Saudis, die VAE und Ägypten haben größtes Interesse, den bisher großen Einfluss Katars auf die Hamas zurückzudrängen.
Der im Gazastreifen geborene Dahlan könnte für sie der Mann der Stunde sein, kennt er doch den neuen Hamas- Chef Jahia Sinwar seit der gemeinsamen Kindheit im Flüchtlingslager Khan Junis. Von Gaza aus könnte Dahlan Abbas im Westjordanland stürzen . . .