Polit- Kasperln
Am Sonntag hat Peter Pilz wohl zum ersten Mal bereut, dass er die Grünen verlassen hat. Er durfte nämlich nicht bei den „ Großen“mitmachen, sondern musste in der Mini- Elefantenrunde mit den Vertretern der Kleinstparteien, die allesamt keinerlei Chance auf den Einzug in den Nationalrat haben, Platz nehmen.
Da konnte dann Kabarettist Roland Düringer, der aussah, als wäre er gerade zwei Minuten vor Beginn der ORF- Sendung aufgestanden, und auch so, als würde er den Zuseher frohlocken lassen, dass es noch kein Geruchsfernsehen gibt, sagen, dass er kein Programm und keine Position habe. Ähnliches sagte die Sprecherin einer Gruppierung, die sich Die Weißen nennt. Sie fand es sogar einen „ Skandal“, dass Pilz, die KPÖ und die rechte Freie Liste Österreich ihre Haltungen zu den Themen Bildung und Zuwanderung mitteilten.
Für die – nicht einmal unterhaltsamen – PolitKasperln war es der erste und einzige TV- Auftritt in dieser Form. Und schon der war einer zu viel.
Für alle anderen gehen die Fernseh- Duelle erst so richtig los. Bei der SPÖ sind aber viele jetzt schon desillusioniert. Und zwar jene, die auf die große Aufholjagd von Bundeskanzler Christian Kern gehofft hatten, darauf, dass er mit seiner blendenden Rhetorik und seinem telegenen Auftreten Sebastian Kurz und Heinz- Christian Strache locker in die Tasche steckt. Die nüchterne Erkenntnis lautet: Kern hat sich bisher gut geschlagen – Kurz und Strache aber auch.