Kronen Zeitung

Roger Waters’ opulente Show in Wien

Die „ Krone“holt die Pink- Floyd- Legende am 16. Mai in die Stadthalle. Wir haben Roger Waters dazu in NY interviewt.

- Franziska Trost

Entspannt lehnt sich Roger Waters in seinem Studio in Manhattan zurück und rührt in einer Tasse Tee. Tags zuvor durfte er im Barclays Center in Brooklyn im Jubel von Tausenden Fans baden – so enthusiast­isch, dass es den Star sichtlich rührte. „ Es ist immer bewegend, am Ende dieser Reise anzukommen. Und das ist die Show. Viele kommen, weil sie die PinkFloyd- Songs hören wollen, viele haben von TrumpBashi­ng gelesen, aber die meisten sind nicht darauf vorbereite­t, auf welche Reise sie mitgenomme­n werden.“

Es ist ein opulentes Meisterwer­k, eine emotionale 360°- Erfahrung, mit dem der Pink- Floyd- Mastermind wieder einmal völlig neue Maßstäbe setzt. Ein glasklarer Surround- Sound und gigantisch­e Videowalls nicht nur auf der Bühne, sondern auch quer durch die Halle lassen sein imposantes Musiktheat­er mit je- der Faser erleben. Natürlich spielt er einige Songs der neuen CD, seines ersten Studio- Albums seit 25 Jahren, aber vor allem die wichtigen Hits der PinkFloyd- Ära – „ Dark Side Of The Moon“,„ The Wall“, „ Animals“und „ Wish You Were Here“u. v. m.

In seinen Projektion­en spart er nicht mit gesellscha­ftskritisc­hen Inhalten. Besonders Donald Trump bekommt sein Fett weg – ihm widmet er den selten gespielten Song „ Pigs“. Auf die Frage, ob nun das passende „ Schwein“für diesen Song seinen Weg gekreuzt hat, schmunzelt er wissend und antwortet diplomatis­ch. „ Es ist absurd zu glauben, dass Musik nicht politisch sein darf. Kunst war immer politisch – und sollte es auch sein. Und wenn das jemandem nicht gefällt, dann soll er doch in eine Katy- PerryShow gehen“, meint er lakonisch über etwaige Kritik an seinem Aktionismu­s.

Doch eigentlich ist die Botschaft seiner Show, für die er „ Us + Them“als titelgeben­den Song erkoren hat, keine politische, sondern eine zutiefst menschlich­e: „ Ich glaube an die Kraft und die Liebe. Sie kennt keine Grenzen. Es gibt kein „ us and them“, nur ein Wir, wir sind alle Menschen. Wir sind noch gar nicht so lange auf dieser Welt und irgendwie alle miteinande­r verwandt. Wir sind eine Familie. Wir haben die Verpflicht­ung, in unserem Herzen nach Empathie zu suchen.“Und gegen Missstände in unserer Gesellscha­ft gehen. „ Resist“ist die Botschaft, die am Ende eines atemberaub­enden Abends als Konfetti von der Decke schwebt. „ Ich will die Menschen mit dieser Show zum Denken anregen, sie sollen danach darüber sprechen, sich informiere­n über unsere Realität.“

 ??  ?? Aufwendige und kunstvolle Projektion­en ziehen sich auf gigantisch­en Videowalls, nicht nur auf der Bühne, sondern auch quer in der Halle, durch Roger Waters’ „ Us + Them“Show.
Aufwendige und kunstvolle Projektion­en ziehen sich auf gigantisch­en Videowalls, nicht nur auf der Bühne, sondern auch quer in der Halle, durch Roger Waters’ „ Us + Them“Show.
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 ??  ?? Am 16. 5. kommt Roger Waters in die Wiener Stadthalle
Am 16. 5. kommt Roger Waters in die Wiener Stadthalle

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