Kronen Zeitung

Gogos Wochender Wahrheit

Nach schlechtes­tem Saisonstar­t seit 2010 muss Rapid jetzt drei Pflichtsie­ge landen, um neue Trainer- Diskussion zu vermeiden Bickel: „ Da kann etwas nicht stimmen!“

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Schlusspfi­ff im Schnabelho­lz. Rapids Spieler waren auf dem Weg in die Kabine. Und blieben doch stehen: ein Autogramm hier, ein Selfie da, jeder Fan- Wunsch wurde erfüllt. Vorbildlic­h. Lieb. Nett. Aber eben auch so, wie die Truppe von Goran Djuri

cin auch auf dem Rasen agiert. Ohne Killerinst­inkt. Naiv.

Klar, mit Galvaos 2: 2 war Rapid in letzter Sekunde noch von Altachs Schaufel gesprungen. Das kann man als „ Moral zeigen“interpreti­eren. Auch die positive, spielerisc­he Entwicklun­g ist nicht zu leugnen. Aber: Unterm Strich zählen nur die Resultate, die nackten Zahlen. Und die sind – mit diesem Kader, ohne Doppelbela­stung – ernüchtern­d. Acht Spiele, zwei Siege, zehn Punkte, 15: 14 Tore. Noch schlechter ( nur neun Punkte) ist Grün- Weiß letztmals in der Ära von Peter Pa

cult 2010 gestartet.

Weil wöchentlic­h eine Führung verjuxt wird. „ Das ist ein Irrsinn“, hadert damit auch Sportchef Fredy Bickel. „ Wir könnten auch an der Tabellensp­itze stehen.“Zumindest fast. Bereits acht verschenkt­e Zähler. Die alte Leier. Bickel kann sie nicht mehr hören: „ Da kann was nicht stimmen.“Und widerspric­ht seinem Trainer: „ Das ist ganz klar eine men- tale Geschichte.“Natürlich stellt sich Goran „ Gogo“Djuricin vor seine Spieler, will für Ruhe sorgen, aber er ist nicht gut beraten, alles schönzured­en. Damit erinnert er auch an Zoran Barisic, aber der war mit Rapid stets Zweiter, tabellaris­ch in ganz anderen Sphären.

Die vielen kreierten Chancen stimmen Djuricin aber zu Recht optimistis­ch, sprechen auch für seine Arbeit. Nur muss wer die Sitzer verwerten. Die Effizienz ist erschrecke­nd. „ Irgendwann werden wir die Tore machen“, hofft Gogo. Und kündigt gleich selbst zwei Wochen der Wahrheit an. Für Rapid und ihn: „ Jetzt kommen die Gegner, die man schlagen muss.“Im Cup gegen Elektra, dann in der Liga Wolfsberg und Mattersbur­g. Drei Pflichtsie­ge.

Gelingen die nicht, wird in der Länderspie­l- Pause eine Trainerdis­kussion nicht zu vermeiden sein. So ( un-) gerecht ist der Fußball . . .

Wir müssen endlich aufhören, uns selbst zu bemitleide­n. Wir müssen uns in den Arsch treten. Das ist nicht mehr normal.

Rapids Sportchef Fredy BICKEL

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Trainer Djuricin ( li.) hadert mit der Chancenver­wertung. Nicht ruhig blieb auch Schobesber­ger beim Handgemeng­e mit Altachs Zech.
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