Baby die Knochen gebrochen
Ungewöhnliche Verletzung eines Neugeborenen Eltern wurden verurteilt
Der kleine Michael ( Name geändert) war erst sechs Wochen alt, als er mit der Rettung ins Spital eingeliefert wurde – mit vier Knochenbrüchen an Oberschenkel und Schlüsselbein. Grund für die Verletzung: Die Schwester hatte den Säugling als Spielpuppe benutzt und war mehrmals auf das Kind gesprungen. Und die völlig überforderten Eltern haben es nicht verhindert . . .
Sie, die Mutter, hat mehrere Kinder und ist jetzt wieder schwanger. Er, der Vater, hat einige Kinder mehr. Beide wirken tief betroffen, als der gerichtsmedizinische Gutachter Christian Reiter die zahlreichen Knochenbrüche ihres kleinen Sohnes aufzählt.
Wie es dazu kam, erklären die Eltern so: „ Unsere dreijährige Tochter hat sich einen Spaß daraus gemacht, immer wieder ins Gitterbett zu springen.“„ Dagegen hätten Sie etwas unternehmen müssen“, ermahnt sie Richter Patrick Aulebauer: „ Zum Beispiel das Gitterbett woanders hinstellen.“
Am 28. Dezember 2015 will die Mutter die Verletzung bemerkt haben. „ Das Fußerl hing so seltsam weg“, sagt sie jetzt. Sie fuhr ins Rudolfspital in Wien- Landstraße. Weil die Ärzte meinten, Michael müsste ins SMZ- Ost überstellt werden, was dauern könne, ging die Frau heim. Man musste ihr die Polizei nachschicken, um dem Kind die Behandlung zuteilwerden zu lassen.
Gerichtsmediziner Reiter führt jetzt auch aus: „ Die Verletzungen waren mindestens zehn Tage und maximal drei Wochen alt.“Frage des Richters: „ Können die Verletzungen bei einem einmaligen Angriff verursacht worden sein?“Dr. Reiter: „ Nein, es müssen mindestens zwei gewesen sein.“Die Eltern haben also zu spät etwas unternommen. Noch et- was verwundert: Muss das Kind nicht vor Schmerzen geschrien haben? Gutachter: „ Man müsste annehmen, dass das Kind geweint hat.“Urteil: je ein Jahr bedingt. Das Kind ist bei Pflegeeltern.