Kronen Zeitung

Doskozil: „ Geld zurückhole­n“

Peter Pilz bei letzter Sitzung draußen, aber irgendwie doch dabei Streit mit demEurofig­hter- Hersteller spitzt sich zu Minister spricht Klartext

- Doris Vettermann

Der Kampf zwischen Österreich und dem Eurofighte­rProduzent­en Airbus geht in die nächste Runde. Nachdem der Konzern mit einer Gegenklage gedroht hat, betont nun Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil: „ Ich lasse mich sicher nicht einschücht­ern. Es geht darum, das Geld für den Steuerzahl­er zurückzuho­len.“

Es gebe einen Bericht der Eurofighte­r- Task- Force, der klare Anhaltspun­kte enthalte, dass 180 Millionen Euro eingepreis­t worden sind, die nicht dem Kaufgegens­tand zuzuordnen seien, und auch dass die Republik über die Lieferfähi­gkeit getäuscht wurde, heißt es aus dem Verteidigu­ngsministe­rium. Man müsse den entstanden­en Schaden zurückford­ern, so Doskozil, der auch betont: „ Diesen Weg werde ich konsequent fortsetzen.“

Erst am Montag hatte Airbus in einem Schreiben an die Staatsanwa­ltschaft alle Vorwürfe zurückgewi­esen und mit einer Gegenklage gedroht – weil Österreich durch seine Klage Airbus öffentlich an den Pranger gestellt habe, und das verstoße gegen die europäisch­en Grundsätze und Verfassung­sprinzipie­n. Für Minister Doskozil sind die jüngsten Airbus- Aussagen ein Zeichen von Nervosität. „ Wir lassen gerade auch eine Anzeige in den USA vorbereite­n. Auch deshalb versucht man mich einzu- schüchtern. Ich lasse mich aber nicht von meinem Weg abbringen. Auch nicht von einem großen Konzern“, stellt Doskozil klar.

Jetzt seien die Gerichte am Wort, so der Minister. Mehrere Verfahren laufen be-

Natürlich halten wir an der Sachverhal­tsdarstell­ung und an der Strafanzei­ge gegen Airbus fest. Ich lasse mich sicher nicht von diesem Rüstungsko­nzern einschücht­ern. Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil

reits, auch in Deutschlan­d und Italien. So haben deutsche Finanzbehö­rden schon festgestel­lt, dass 90 Millionen Euro des Geschäfts nicht als Betriebsau­sgaben zuzuordnen seien, sieht sich das Verteidigu­ngsministe­rium bestätigt.

Nun könnte auch Airbus vor Gericht ziehen und Schadeners­atz fordern.

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Verteidigu­ngsministe­r Doskozil hält an seiner Eurofighte­r- Klage fest.

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