Kronen Zeitung

Für ein freies Kurdistan

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Die Weltgemein­schaft hat gerade gar keine Freude mit den Kurden im Irak. Gerade waren sie noch Liebkind der Amerikaner, weil ihre Peschmerga- Einheiten ganz wesentlich am erfolgreic­hen Kampf gegen die Dschihadis­ten des Islamische­n Staates ( IS) beteiligt waren und sind. Und auch im Norden Syriens ist die sich abzeichnen­de Niederlage des IS im Wesentlich­en den kurdischen Einheiten zu verdanken. Doch jetzt, da die Kurden im Irak ihren Lohn dafür einfordern, will davon plötzlich niemand etwas wissen.

In seltener Einigkeit verurteile­n die USA, die Russen, die EU, die Chinesen, die Iraker, die Iraner, die Türken, die Syrer sowie viele andere mehr das Unabhängig­keitsrefer­endum, das die irakischen Kurden für 25. September angekündig­t haben.

Den Kurden wird sogar unterstell­t, damit die Region zu destabilis­ieren und den Kampf gegen den IS zu torpediere­n. Tatsächlic­h ist das autonome Kurdistan im Norden die mit Abstand stabilste Region im Irak. Und es ist eine säkulare Region, in der Männer und Frauen, Christen, Moslems und auch Jessiden gleichbere­chtigt neben- und miteinande­r leben können. Und obwohl Kurdistan mehr als 1,5 Millionen Flüchtling­e aufgenomme­n hat, verweigert die Regierung in Bagdad ihnen seit Jahren die ihnen verfassung­smäßig zustehende­n Zahlungen aus den Erdöl- Erlösen.

Doch die Kurden waren noch nie so stark wie jetzt. Deswegen werden sie sich ihre Freiheit holen, selbst wenn der Preis dafür hoch sein sollte.

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