Für ein freies Kurdistan
Die Weltgemeinschaft hat gerade gar keine Freude mit den Kurden im Irak. Gerade waren sie noch Liebkind der Amerikaner, weil ihre Peschmerga- Einheiten ganz wesentlich am erfolgreichen Kampf gegen die Dschihadisten des Islamischen Staates ( IS) beteiligt waren und sind. Und auch im Norden Syriens ist die sich abzeichnende Niederlage des IS im Wesentlichen den kurdischen Einheiten zu verdanken. Doch jetzt, da die Kurden im Irak ihren Lohn dafür einfordern, will davon plötzlich niemand etwas wissen.
In seltener Einigkeit verurteilen die USA, die Russen, die EU, die Chinesen, die Iraker, die Iraner, die Türken, die Syrer sowie viele andere mehr das Unabhängigkeitsreferendum, das die irakischen Kurden für 25. September angekündigt haben.
Den Kurden wird sogar unterstellt, damit die Region zu destabilisieren und den Kampf gegen den IS zu torpedieren. Tatsächlich ist das autonome Kurdistan im Norden die mit Abstand stabilste Region im Irak. Und es ist eine säkulare Region, in der Männer und Frauen, Christen, Moslems und auch Jessiden gleichberechtigt neben- und miteinander leben können. Und obwohl Kurdistan mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, verweigert die Regierung in Bagdad ihnen seit Jahren die ihnen verfassungsmäßig zustehenden Zahlungen aus den Erdöl- Erlösen.
Doch die Kurden waren noch nie so stark wie jetzt. Deswegen werden sie sich ihre Freiheit holen, selbst wenn der Preis dafür hoch sein sollte.