Kronen Zeitung

Geisterfah­rer hatte Angst

Erst als er Warnung im Radio hörte, war ihm klar: ER ist es

- Gabriela Gödel

Sie blinkten! Sie hupten! Sie verrissen ihre Fahrzeuge! Er fuhr unbeirrt weiter. Auf der falschen Spur. Selbst ein Polizeifah­rzeug konnte ihn nicht stoppen. Im Radio hörte er dann die Warnung – und da dämmerte es ihm: Der Geisterfah­rer, der war er selbst . . .

67 ist der Mann – und er hatte getankt, ehe er losfuhr. Alkohol. Eine gefährlich­e Kombinatio­n mit den Medi- kamenten, die er auch nehmen muss. „ Es war a Blödsinn, dass ich überhaupt gefahren bin“, sagt der Niederöste­rreicher im Gericht in Korneuburg ( NÖ), Anwältin Kristina Venturini zur Seite. „ Da haben S’ recht“, so der Richter, „ eine reine Glückssach­e, dass es keine Toten gab.“ Denn der Geisterfah­rer war 23 Kilometer auf der S 5 und der A 22 bei Stockerau unterwegs! Mit Tempo 100.

Die Notrufe der Entgegenko­mmenden wurden im Sekundenta­kt abgesetzt, er fuhr unbeirrt weiter. Das Blaulicht des Polizeifah­rzeuges hat er gesehen, „ aber i hab glaubt, die sind auf Einsatz.“Waren sie ja auch – bei seinem. Als er dann die Geisterfah­rerwarnung im Radio hörte, „ da hab i richtig Angst gehabt.“

Urteil: 1 Jahr bedingt, 7200 Euro Geldstrafe.

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Richter Manfred Hohenecker
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Anwältin Kristina Venturi
 ??  ?? Warntafeln sah der Fahrer nicht
Warntafeln sah der Fahrer nicht

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