Junckers EU- Zerfallsrezept
Der jüngst vorgestellte Plan von EUKommissionspräsident Juncker hinsichtlich der baldigen Einführung von Schengen und Euro für alle klingt im ersten Augenblick eigentlich recht vernünftig. So stellt man sich den idealen EU- Ponyhof vor – alle Mitgliedstaaten haben das gleiche Durchschnittseinkommen, die gleich hohen Steuern, denselben Sozialstandard und die EU- Außengrenze wird supertoll bewacht und lässt nur jene pas- sieren, die einer strengen Prüfung unterzogen wurden.
Tja . . . schön wäre das – nur leider: Herr Juncker hat offenbar noch immer nicht begriffen, wie es in der echten Realität in Europa aussieht – und dies trotz der kostspieligen Griechenland- Rettung und des massenhaften Einströmens von kaum qualifizierten Migranten. Keine der notwendigen Grundvoraussetzungen, die eine engere Gemeinschaft rechtfertigen würden, wurde bis dato flächendeckend verwirklicht.
Nivellierung findet – wenn überhaupt – nur nach unten statt, und jene östlichen Mitgliedstaaten, die ihr Lohnund Steuerniveau bewusst niedrig halten, profitieren mehr denn je von einem stetigen Abfluss von Kapital und Volksvermögen aus den nicht mehr lang reicheren Geberstaaten, darunter auch Österreich. Würde der Vorschlag Junckers morgen verwirklicht werden, würde es schon übermorgen überhaupt keine EU mehr geben, weil dann die Geberländer endgültig den Hut draufschmeißen und ohne Wenn und Aber austreten würden.
Herrn Juncker würde ich gerne die Frage stellen, ob er eigentlich jemals aus bereits erlittenem Schaden klüger wird?