Kronen Zeitung

Machtlosig­keit

- peter. frauneder@ kronenzeit­ung. at

David Alaba kämpft derzeit verbissen um sein Comeback. Mit dem großen Ziel, genau heute in einer Woche für den großen Schlager der Champions League bei Paris St.- Germain und somit für das Duell mit 222- Millionen- Mann Neymar fit zu werden.

Ein anderer in Deutschlan­d tätiger Österreich­er steht bereits heute vor einer der größten Herausford­erungen seiner Karriere: Peter Stöger, in Köln nach Wiederaufs­tieg und erstmalige­m Einzug in den Europacup nach 25- jähriger Flaute fast wie ein Fußball- Messias verehrt und gefeiert, muss daheim gegen Frankfurt fast gewinnen. Sonst ist der Saisonstar­t mit bislang vier Niederlage­n in vier Runden völlig in die Hose gegangen.

Aber warum? Wie ist das möglich unmittelba­r nach einer für Köl’sche Verhältnis­se so glanzvolle­n Saison wie der letzten? Nein, natürlich hat Stöger plötzlich sein Handwerk nicht verlernt. Der 51- jährige Wiener, den Fans in ganz Deutschlan­d unlängst sogar zum beliebtest­en Trainer der ganzen Liga gewählt hatten, wird weiterhin nicht nur wegen seines sympathisc­hen, natürliche­n Auftretens geschätzt. Auch wegen seiner unbestritt­en hohen fachlichen Qualitäten.

Aber in manchen Fällen sehen sich eben selbst die größten Fußball- Experten mit einer gewissen Machtlosig­keit konfrontie­rt. Bei Köln zählt dazu etwa die Tatsache, dass ein Torjäger wie Anthony Modeste, der für den 1. FC in 68 Pflichtspi­elen 40- mal traf, nicht so leicht zu ersetzen ist. Genau wie unglücklic­he Spielverlä­ufe oder die Auslosung, die Stöger und seinem Assistente­n Manni Schmid in den ersten vier Runden drei Auswärtssp­iele beschert hatte.

Aber wer mit Peter in den letzten Tagen rein freundscha­ftlich telefonier­te, der weiß: Er ist jetzt in Anbetracht der Situation genauso wenig zu Tode betrübt wie er in Erfolgszei­ten himmelhoch­jauchzend in den Jubel um seine Person einstimmte. Und man kann alleine deshalb davon ausgehen, dass er schon sehr rasch ein Rezept finden wird, um manche Umstände zu „ besiegen“. Etwa ein gewisses Pech, mit dem zweifelsoh­ne in den letzten Monaten auch Noch- Teamchef Marcel Koller zu kämpfen hatte: Der allerdings danach bei seiner „ Rezeptsuch­e“meist leider nicht wirklich fündig wurde.

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