Registrierkassa und Rauchverbot
WIEN. Premiere für das neue Parlament: Am Mittwoch tagten Regierung und Abgeordnete erstmals im Ausweichquartier Hofburg. Dabei stach unserem Wahl- Extra- Team neben dem strengen Rauchverbot auch eine Registrierkassa ins Auge.
Der Josefsplatz im 1. Wiener Bezirk ist der schönste Rauchhof des Landes: Weil das Hohe Haus zurzeit um 352,2 Millionen Euro saniert wird, wurde das Parlament verlegt – und zwar in die Hofburg, wo jetzt im Großen Redoutensaal Politik gemacht wird. Dort ist es absolut verboten, sich eine Zigarette anzuzünden. Da hilft es auch nichts, wenn man ein Politiker ist.
Am Mittwoch fand die Premiere in den neuen Räumlichkeiten statt – und so ist es auch kein Wunder, dass sich der eine oder andere Parlamentarier ein wenig schwertat, sich zurechtzufinden. Der neue Saal, der unter der Leitung der Architektin Bettina Bauer- Hammerschmidt adaptiert und umge- baut wurde, wirkt von der Besuchergalerie aus wie ein Turnsaal. Die überschaubare Zahl an Zuhörern sitzt auf Ledersesseln, die neuen LED- Scheinwerfer sind auf 100% gestellt und leuchten alles perfekt aus.
Registrierkasse im Café als Mahnmal für Politiker
Die Frage ist, ob die paar Zuseher wegen der Politik oder eher aus Neugier an der neuen Umgebung gekommen sind. Man darf Zweiteres annehmen. Und die Gästegalerie wurde auch nicht voller, als sich Christian Kern nach H.- C. Strache im Plenum zu Wort meldete.
Das Gewusel ist am Tag 1 im neuen Quartier enorm. Die Polizei sichert den Eingang ab, drinnen laufen Cobra- Männer herum, um Minister, Kanzler und Co. zu bewachen. Und auch kulinarisch ist alles angerichtet. Der Hofzuckerbäcker Gerstner kredenzte etwa „ Caesar Salad“mit Hühnerstreifen um 6,50 €. Witzig: Die Registrierkasse, die die Wirte ja so innig lieben, wurde in der Cafeteria prominent platziert – gut möglich, dass sie den Politikern als Mahnmal dienen soll.