Schade, aber…

Es ist ein Stich in jedes grüne Herz: 31 Jahre nach ihrer Gründung haben die „ Grünen“den Einzug ins Parlament verpasst.

Ein grünes Herz findet das zwar schade, aber ich glaube nicht, dass es sich beirren lässt. Vielleicht wird Grün als Lebensphilosophie jetzt sogar noch wichtiger. In Unverpacktläden und Reparatur- Cafés, auf lokalen und digitalen Flohmärkten, in Biogeschäften und bei Cashmere- Docs. Dort tummeln sich die bekennenden Grünen – auch wenn sie diesmal vielleicht nicht grün gewählt haben.

Das sind Menschen, die sich genau überlegen, was sie wirklich brauchen. Keine sinnlose Verpackung zum Beispiel. Menschen, die Elektrogeräten und ihrem Lieblingspulli eine zweite Chance geben. Die sich Autos und Kleidung mit anderen teilen und so Ressourcen schonen.

Es sind Menschen, die auf Plastik verzichten, um unsere Meere zu entlasten. Die jeden Schluck Wasser mit einem Gefühl der Dankbarkeit trinken und es niemals verschwenden würden.

Bevor solche Menschen ein T- Shirt um 9,90 Euro kaufen, geben sie sich einen Ruck. Vielleicht musste ein pakistanisches Kind dafür in giftiger Luft schuften. Darum lassen sie lieber die Finger davon.

Ihren Kindern leben diese Menschen vor, dass es auch anders geht. Dass wir nicht sind, was wir haben. Dass wir Verantwortung tragen für die Welt.

Nein, Grün verwelkt nicht, nur weil „ Die grüne Alternative“jetzt fünf Jahre lang nicht mehr im Parlament sitzt.