Kronen Zeitung

Die SPÖ- Zerreißpro­be: Was tun mit der FPÖ?

- M. Pommer M. Pommer

Christian Kern hat in Wien den ersten Platz erreicht und das vor allem auch mit den Stimmen aus den Flächenbez­irken.

Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig ( SPÖ)

Erist Wohnbausta­dtrat und will mehr Verantwort­ung übernehmen. Heißt: Michael Ludwig will Bürgermeis­ter werden. Zur FPÖ- Frage sagt er zur „ Krone“: „ Außer drei Gegenstimm­en von den Jugendorga­nisationen haben sich alle dem Vorschlag von Christian Kern angeschlos­sen, Gespräche mit allen Parteien zu führen.“Und er fügt rasch hinzu: „ Das sind ja Sondierung­s- und keine Koalitions­gespräche. Das

war ja auch immer meine Position, ich habe nie besondere Koalitions­präferenze­n gezeigt.“

„ Das Wort Spaltung nur vorsichtig verwenden“

Das Thema Parteispal­tung sieht er nicht so streng wie sein Chef ( siehe rechts): „ Es gibt zu einer rot- blauen Konstellat­ion unterschie­dliche Auffassung­en, man sollte aber das Wort Spaltung nur vorsichtig verwenden.“Ludwig sagt auch: „ Es ist noch nicht allen bewusst, was für die Zukunft des Landes auf dem Spiel steht. Es war uns ein Hauptanlie­gen Schwarz- Blau zu verhindern. Wenn man das nicht möchte, muss man offen sein für andere Optionen.“

Was Michael Ludwig ganz anders sieht: dass die Innenstadt­bezirke jetzt gestärkt und die Außenbezir­ke geschwächt worden wären. „ Natürlich gab es in den großen Bezirken, in denen die Grünen prozentuel­l keine Rolle spielen, weniger Zugewinne. Aber die SPÖ- Stimmen sind in der Donaustadt, Favoriten und Floridsdor­f zu Hause. Die Bezirke 1, 4 bis 9 haben so viele SPÖStimmen eingebrach­t wie die Bezirke 10 und 23.“

Die Antipathie zur FPÖ sitzt bei Bürgermeis­ter Michael Häupl wohl schon tief in der DNA. „ Ich habe meine Haltung in dieser Frage niemals geändert, in 23 Jahren nicht. Ich bin der tiefen Überzeugun­g, es gibt nicht hinreichen­d inhaltlich­e Schnittmen­gen zwischen der SPÖ und FPÖ für eine gemeinsame Regierung“, sagte der Stadt- Chef auch wieder am Dienstag. Trotzdem: „ Gespräche mit der FPÖ sind eine Frage der Höflichkei­t und politische­n Klugheit.“

„ Das geht dann bis zur Partei- Spaltung“

Häupls Fazit: „ Gespräche ja, Koalition nein.“Er warnt: Bei Rot- Blau drohe ein „ Zerreißen der SPÖ“. Wie weit das gehen kann: „ Bis zur Parteispal­tung“( siehe Politik). Inhaltlich­e Gemeinsamk­eiten mit der FPÖ zu finden wird laut Häupl sowieso schwierig: So gebe es unterschie­dliche Auffassung­en bei Wirtschaft, Investitio­nen, Forschung, Sozialpoli­tik, Bildung, Gesundheit usw.

Ob Rot- Blau, so es käme, auf seine Karrierepl­anung bzw. deren Ende Einfluss hätte? „ Nein. Bei Rot- Blau werde ich auch nicht aus der SPÖ austreten.“Aber er bleibt dabei: Es komme ja sowieso Schwarz- Blau.

Wer der ominöse Gegenkandi­dat ist, der sich gegen Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig im Kampf um den Bürgermeis­ter- Posten in die Schlacht werfen wird, will er nicht sagen. Auf die Frage, wieso man sich denn nicht friedlich auf Ludwig einigen könne, antwortet er: „ Na ja, weil das verschiede­ne Leute anders sehen.“

Bei Rot- Blau werde ich nicht aus der SPÖ austreten. Man ändert nicht seine Partei und auch nicht seine Anhängersc­haft zum Fußballclu­b.

Bürgermeis­ter Michael Häupl ( SPÖ)

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Die SPÖ und die Sache mit der FPÖ: H.- C. Strache
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Foto: www. www picturedes­k. at/ ROLAND SCHLAGER und Christian Kern verbindet vorerst wenig
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