Kronen Zeitung

Probleme bei Postzustel­lung

- Alex Schönherr

Seit die „ Krone“anhand dreier konkreter Fälle aufgeliste­t hat, was bei der Postzustel­lung schiefläuf­t, stehen die Redaktions­telefone nicht mehr still. Viele Leser, quer durch alle Bezirke, berichten von massiven Problemen. Rechnungen, Briefe und behördlich­e Dokumente werden gar nicht, falsch oder verspätet zugestellt.

Für die Betroffene­n ist das extrem ungut. Oft fallen Mahnspesen an, oder soziale Zuschüsse werden nicht ausbezahlt, weil die Anträge verloren gehen. Selbst Einschreib­er werden verschlamp­t, berichten Leser. Wolfgang T. erhielt seinen eingeschri­ebenen Einspruch gegen einen Abrissbesc­heid zurück. Grund: Der Zusteller hatte die zuständige Behörde nicht gefunden. Als der Hausbesitz­er dann selbst zur Baupolizei ging, war die Einspruchs­frist vorbei. Jetzt muss er vor teuren Konsequenz­en zittern. Andere wissen von Versicheru­ngspolizze­n, Kreditkart­en und Amtsschrei­ben zu berichten, die offenkundi­g verloren gingen. Auch dass volle Posttasche­n für Stunden in Stiegenhäu­sern von Wohnanlage­n stehen, dürfte kein Einzelfall sein.

Woher die Probleme? „ Briefträge­r werden heute nur eine Woche eingeschul­t. Viel zu wenig“, meint eine pensionier­te Postbeamti­n. Auch gibt es mehr Mitarbeite­r mit Sprachmäng­eln.

Unfassbar klingt die Erzählung eines Hernalser Lesers: Er bekam eine Rechnung zu spät. Erklärung des Briefträge­rs: Der „ normale“Briefverke­hr sei zugunsten der lukrativer­en Wahlbro- schüren zurückgest­ellt worden. Post- Sprecher Michael Homola kontert: „ Natürlich hatten wir ein Augenmerk auf Wahlsendun­gen gelegt, aber ohne die anderen Sendungen zu vernachläs­sigen.“Und: Die Einschulun­g der Zusteller dauere zwei Wochen.

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