Probleme bei Postzustellung
Seit die „ Krone“anhand dreier konkreter Fälle aufgelistet hat, was bei der Postzustellung schiefläuft, stehen die Redaktionstelefone nicht mehr still. Viele Leser, quer durch alle Bezirke, berichten von massiven Problemen. Rechnungen, Briefe und behördliche Dokumente werden gar nicht, falsch oder verspätet zugestellt.
Für die Betroffenen ist das extrem ungut. Oft fallen Mahnspesen an, oder soziale Zuschüsse werden nicht ausbezahlt, weil die Anträge verloren gehen. Selbst Einschreiber werden verschlampt, berichten Leser. Wolfgang T. erhielt seinen eingeschriebenen Einspruch gegen einen Abrissbescheid zurück. Grund: Der Zusteller hatte die zuständige Behörde nicht gefunden. Als der Hausbesitzer dann selbst zur Baupolizei ging, war die Einspruchsfrist vorbei. Jetzt muss er vor teuren Konsequenzen zittern. Andere wissen von Versicherungspolizzen, Kreditkarten und Amtsschreiben zu berichten, die offenkundig verloren gingen. Auch dass volle Posttaschen für Stunden in Stiegenhäusern von Wohnanlagen stehen, dürfte kein Einzelfall sein.
Woher die Probleme? „ Briefträger werden heute nur eine Woche eingeschult. Viel zu wenig“, meint eine pensionierte Postbeamtin. Auch gibt es mehr Mitarbeiter mit Sprachmängeln.
Unfassbar klingt die Erzählung eines Hernalser Lesers: Er bekam eine Rechnung zu spät. Erklärung des Briefträgers: Der „ normale“Briefverkehr sei zugunsten der lukrativeren Wahlbro- schüren zurückgestellt worden. Post- Sprecher Michael Homola kontert: „ Natürlich hatten wir ein Augenmerk auf Wahlsendungen gelegt, aber ohne die anderen Sendungen zu vernachlässigen.“Und: Die Einschulung der Zusteller dauere zwei Wochen.