Erste Pläne für den Umbau der Bundespartei
Die grüne Bundesspitze tritt zurück ( Seite 2). Aber auch in Wien soll in der Partei nach dem Wahldebakel kein Stein auf den anderen bleiben. Erste Pläne für den Umbau der Partei gibt es bereits. Maria Vassilakou im „ Krone“- Gespräch.
„ Das war ein katastrophaler Wahlabend. Aber selbst in diesen harten Stunden müssen wir einen klaren Kopf bewahren“, verrät Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou der „ Krone“jetzt erste Details über die Zukunftsplanung in der ExParlamentspartei.
Zwei Pfeiler für einen umfassenden Neuaufbau der Bundes- Grünen seien dabei schon gesetzt: Routiniers aus den Bundesländern werden die Neustrukturierung der Fraktion mitgestalten.
Partei muss sich jetzt breiter aufstellen
Und ebenso fix sei: Die Partei wird sich künftig ideologisch breiter aufstellen ( müssen). Vassilakou dazu: „ Wien gilt als das wichtigste Bundesland für die Grünen. Deshalb wird es gut und nötig sein, dass wir Wiener Grünen auch mehr Verantwortung für die Bundespartei übernehmen.“Bis Freitag sollen dafür konkrete Pläne ausgearbeitet sein. Vassilakou: „ Wir brauchen eine schonungslose Analyse darüber, was in den letzten Jahren bei den Grünen passiert ist. Wir müssen zuhören, was die Menschen von uns wollen und uns für die Zukunft raten.“Die Vizebürgermeisterin hat dazu nach ihrem ersten Aufruf zur Mitarbeit an der Neugestaltung der Partei bereits Hunderte Mails erhalten. „ Natürlich waren da auch einige , Fahr bitte einfach heim nach Griechenland‘-Mails darunter. Doch in der Masse der Zusendungen brachten die Wiener sehr konstruktive Vorschläge“, sagt Vassilakou.
Ein Thema ist den Bürgern, die sich an diesem Analyse- Prozess beteiligen, besonders wichtig: Es müsse bei den Grünen wieder einen Zusammenhalt ohne Quere-
len geben. Fazit: Die Intrigen der letzten Zeit störten die Wähler am meisten. Wie groß das grüne Fiasko ist, zeigt sich in den Wahlsprengeln. In keinem einzigen der 1493 Wiener Wahllokale hat die „ Öko- Partei“die Nase vorne. Vor vier Jahren waren sie noch in 245 Sprengeln als Erste durchs Ziel gegangen. Selbst die ehemals grüne Hochburg Neubau erlebte den totalen Bauchfleck. Im siebenten Bezirk sind nun alle Sprengel rot. Insgesamt holt die SPÖ 1124 Sprengel und ist in Wien deutlich Sieger. Die Freiheitlichen verdoppeln sich und erobern 177 Sprengel. Die Kurz- ÖVP kommt auf 173. Alle anderen Parteien gehen leer aus. Ein detaillierter Vergleich mit dem Ergebnis 2013 ist nicht überall möglich. Dieses Jahr gab es nämlich um etwa 200 Wahl
lokale weniger.