Streit um Pfusch – da fiel Schuss und traf den Tischler
Irgendwie waren sie so etwas wie Geschäftspartner. Halt nicht offiziell, wie das eben so ist in der „ Schattenwirtschaft“, umgangssprachlich Pfusch genannt. Da kann man schon auch streiten, wenn es um Geld geht. Aber gleich schießen? Und doch soll genau das geschehen sein – Prozess um Mordversuch in NÖ.
Wobei dieses Schussattentat an Skurrilität kaum zu überbieten ist. Da gibt es den angeklagten 47- jährigen Familienvater und das 34- jährige Opfer – das im Spital kein Wort gesagt hat über eine Waffe, einen Schuss. Er wurde am Oberarm verletzt, erst bei der Versorgung der Fleischwunde entdeckten Ärzte das Projektil . . .
Der Ältere der Männer hatte Geldsorgen, der Jüngere soll sich „ als guter Freund“geriert haben – und dem 47- Jährigen einen Auf- trag für den Rigipsausbau seiner Tischlerwerkstätte gegeben haben. Unter der Hand, also schwarz, also Pfusch.
Irgendwann ging es um diese Leistung – 1400 Euro für Arbeitszeit –, die der gewiefte jüngere Geschäftsmann mit einem Autodeal gegenrechnen wollte.
Daraufhin geriet der Ältere in Rage, warf den Kontrahenten hinaus. Der – so sagte er vor Gericht in Wr. Neustadt – „ hat den Fernseher demoliert, dann an der Haustür angepumpert und gedroht, alles anzuzünden“. Da hätte er die Waffe geholt „ und an ihm vorbeigeschossen“. Schließlich sei er ja selbst zur Polizei gefahren, um die Sachbeschädigungen anzuzeigen. Da war die Meldung aus dem Spital schon vorhanden.
Der Prozess wurde für die Opfereinvernahme vertagt. Der Tischler muss noch einmal operiert werden.
Sie hatten ein schlechtes Gewissen wegen Ihrer Anzeige? Warum? Weil Sie auf einen Menschen geschossen haben? Richterin zu Angeklagtem