Einmal ein „ Bulle“, immer ein „ Bulle“
Gut sieben Jahre ist es her, da plauderte ich an der Boxenmauer von Silverstone mit Walter Grubmüller und Brendon Hartley über die beiden bevorstehenden Renault-World- Series- Rennen. Während der Österreicher, der sich heute nur mehr „ passiv“mit dem Motorsport beschäftigt, seinen Teamkollegen in den höchsten Tönen lobte („ Ein wirklich exzellenter Rennfahrer und ein super Typ, mit dem man Pferde stehlen kann“), erzählte der damals 20- jährige „ Kiwi“, dass er gerade eben aus dem Red- Bull- Junior- Programm ausgemus- tert worden war. Ein Schicksal, das so manche Karriere zu einem jähen Ende brachte. Nicht so bei Hartley. Der Blondschopf aus Palmerston North schaffte es erst zum F1- Testfahrer bei Mercedes ( Teamchef Toto Wolff beehrte gestern Wien), danach zu Porsche, wo er die Langstrecken- WM mit Mark Webber und Timo Bernhard gewann, zudem auch die 24 Stunden von Le Mans.
Und acht Jahre, nachdem er zuletzt in einem Formel- 1Cockpit ( Test mit Toro Rosso) gesessen ist, kehrt Brendon in Austin zurück – als Einsatzfahrer beim Red- BullSchwesternteam anstelle des zu Renault verliehenen Carlos Sainz und des in Suzuka um den Titel in der „ Super Formula“kämpfenden Pierre Gasly. Ob Hartley sein Cockpit in der „ Königsklasse“verteidigen kann, ist offen, aber Papa Bryan hat er schon mal unglaublich stolz gemacht: „ Überwältigend!“