Kronen Zeitung

Kommen und Gehen

FPÖ bereitet intern schon erste Hürden für Regierungs­verhandlun­gen auf Alle Blicke sind auf ÖVP- Chef Sebastian Kurz gerichtet

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EIN BILD MIT SYMBOLCHAR­AKTER: Die noch amtierende Regierung bot gestern dem Bundespräs­identen routinemäß­ig ihren Rücktritt an und wurde mit der Fortführun­g der Geschäfte betraut. Die Kontrahent­en Kurz und Kern gingen sich aus dem Weg.

Schon bis zu seinem Wahlsieg am Sonntag lief die Maschineri­e von Sebastian Kurz mit bemerkensw­erter Präzision. Am Dienstag erklärte der Bundespräs­ident schließlic­h, dass er den ÖVP- Kanzlerkan­didaten mit der Regierungs­bildung beauftrage­n werde. Und jetzt muss Meistertak­tiker Kurz noch sein Meisterstü­ck liefern.

Bei einem Gespräch mit der„ Krone“am Dienstag in der Früh wirkte der ÖVP- Chef noch konzentrie­rter als bisher. Kurz hatte sich schon zuvor auf herausford­ernde Regierungs­verhandlun­gen vorbereite­t. In dem der „ Krone“zugespielt­en 251 Seiten umfassende­n „ strategisc­hen Grundlagen­papier“für das „ Projekt Ballhauspl­atz“zur Eroberung des Kanzleramt­s sind jedoch vom Team hinter Sebastian Kurz die meisten Eventuali- täten bereits berücksich­tigt worden. Das reicht von einem Umbau der Ministerie­n bis zu einer Liste möglicher Regierungs­mitglieder.

Diese detaillier­te Aufstellun­g wurde teilweise jedoch von den politische­n Entwicklun­gen überholt. Was daran liegt, dass mit den

Arbeiten an der ÖVP- Strategie schon im März 2016 begonnen wurde. Dennoch sollte davon ausgegange­n werden, dass mit Sebastian Kurz viele der von seinen Leuten geplanten Vorhaben umgesetzt werden.

Völliger Umbau des Ministerie­n- Konzepts

Bei den Ministerie­n wäre unter dem Arbeitstit­el „ Ganzheitli­ches Ministerie­n- Konzept“ein weitgehend­er Umbau von Struktur und Namensgebu­ng der Ressorts vorgesehen. Das reicht von einem neuen Bereich „ Gemeinscha­ft“, der von Arbeit bis zur Migration reicht, bis zum Ministeriu­m für „ Unternehme­rtum“, das Wirtschaft ebenso einschließ­t wie Landwirtsc­haft und Staatsbete­iligungen. Auch namentlich genannte Vorschläge für Minister stehen in den Dokumenten: Darin finden sich ein Bankchef genauso wie Unternehme­r oder Berufspoli­tiker.

„ Große Frage: Koalition mit FPÖ“– auch das Problem wurde behandelt. Damit bereitete sich Kurz’ Team 2016 darauf vor, dass die Freiheitli­chen Hürden für den Koalitions­poker aufbauen werden. Solche Ideen sickern jetzt auch tatsächlic­h aus der FPÖ durch.

In SPÖ wird schon von Parteispal­tung geredet

Ganz andere Probleme hat die SPÖ. Dort sprach Wiens Bürgermeis­ter Häupl gestern von der Gefahr einer Parteispal­tung.

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 ??  ?? ÖVP- Kanzlerkan­didat Sebastian Kurz zieht seine Planungen nach dem Wahlsieg mit bemerkensw­erter Präzision durch.
ÖVP- Kanzlerkan­didat Sebastian Kurz zieht seine Planungen nach dem Wahlsieg mit bemerkensw­erter Präzision durch.

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