Kronen Zeitung

Visum- Strafen, wenn Länder Rückführun­gen verweigern

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Jahrelang war die EU in diesem Bereich untätig und ratlos, aber nun scheint Brüssel bei der Flüchtling­spolitik doch aktiv zu werden. Die Europäisch­e Kommission erhöht den Druck auf jene Staaten, die sich weigern, abgelehnte Asylwerber zurückzune­hmen. Und zwar mit Visum- Strafen. Erste Erfolge seien schon zu verzeichne­n, heißt es.

Bangladesc­h sei das erste Land, bei dem der sogenannte Visumhebel erfolgreic­h angewandt wurde, berichtet die deutsche Zeitung „ Welt am Sonntag“. Im heurigen Frühjahr sei Bangladesc­h das Hauptherku­nftsland von Migranten, die von Libyen über das Mittelmeer nach Italien gelangten, gewesen. Mittlerwei­le habe man sich auf die Einhaltung von Standardve­rfahren bei Rückführun­gen geeinigt. Und zwar deshalb, weil Diplomaten und Wohlhabend­en aus dem asiatische­n Staat die Einrei- se nach Europa deutlich erschwert worden war. Die Vergabe von Visa war gehörig gedrosselt worden.

Die EU will dieses Beispiel nun auch auf andere Länder übertragen. Verhandlun­gen mit afrikanisc­hen Staaten seien bereits im Laufen, heißt es aus Brüssel. Bei den Gesprächen gehe es darum, klarzumach­en, dass auf die Eliten des jeweiligen Landes Verzögerun­gen und Schwierigk­eiten beim Beantragen von Visa zukommen.

Mehrmals wurde bereits vorgeschla­gen, Staaten, die die Rücknahme der abgelehnte­n Asylwerber verweigern, die EU- Hilfen zu kürzen. Dieser Vorstoß fand allerdings bisher keine Mehrheit in Europa.

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