Österreicher setzen trotz der Minizinsen auf das Sparbuch
Jeder Vierte hat aber weniger als 2150 Euro Geldvermögen
Obwohl die Zinsen derzeit winzig sind, legen die Österreicher ihr Geld weiterhin großteils aufs Sparbuch: Fast 40 Prozent des Finanzvermögens sind Einlagen am Sparbuch oder in Bausparverträgen. Am heutigen Weltspartag raten aber selbst die Banken ihren Kunden, einen Teil auch in andere Anlageformen zu stecken.
„ Um langfristig einen finanziellen Polster aufzubauen, kommt man um Wertpapiere nicht herum“,
sagt etwa Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Wer z. B. vor fünf Jahren 10.000 Euro auf ein Sparbuch legte, hat bisher nur 230 Euro verdient, und das vor Abzug der Kapitalertragsteuer. Damit hat man aber einen realen Kaufkraftverlust, da die Inflation viel höher ist als der Ertrag. Mit Aktien konnte man im selben Zeitraum im Schnitt fast 15.800 Euro verdienen.
Freilich haben viele Österreicher sehr wenig Geld zum Sparen oder Anlegen. Laut Allianz- Studie verfügt jeder Vierte über ein Geldvermögen von weniger als 2150 Euro. Jeder Zweite hat weniger als 16.000 Euro. Nur die reichsten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 93.560 Euro, wobei der Be- sitz etwa von Immobilien hier nicht eingerechnet ist.
Am heutigen Weltspartag locken die Banken Kunden trotzdem in die Filialen – weniger mit Zinsen, dafür mit Geschenken. So gibt es z. B. Kindergeldbörsen, Kopfhörer fürs Smartphone oder Kalender für 2018, in dem sich dann jeder den Tag rot markieren kann, an dem die Zinsen wieder steigen.