Odyssee mit künstlichem Herz
Patient saß im Bus nach Serbien Ersatz- Akkus vergessen Rettungskette:
Eine Rettungskette der etwas anderen Art wurde jetzt erfolgreich in Wien in Gang gesetzt: Ein 65- jähriger Pensionist setzte sich in einen Reisebus in Richtung Serbien, vergaß allerdings die Ersatz- Akkus für sein künstliches Herz – und war telefonisch nicht mehr erreichbar. Die Tochter schlug bei der Polizei Alarm.
Die Uhr tickte. Es war schon spät am Abend, als die Tochter des Herzpatienten in die Polizeiinspektion in der Sedlitzkygasse ( WienSimmering) platzte. Wenige Stunden zuvor hatte ihr Vater einen Reisebus nach Serbien bestiegen – doch dort wäre der Pensionist wohl nie lebend angekommen. Denn die Akkus für sein Kunstherz hätten nur noch bis ein Uhr früh gehalten.
Eine Pflegerin des 65- Jährigen hatte die Ersatzbatterien samt Ladegerät im Zimmer ihres Patienten entdeckt und wiederum die Tochter informiert. Nachdem der Mann nicht mehr erreichbar war, setzten die Beamten die Rettungskette in Gang. Über den Busterminal in Wien- Erdberg wurde das Kennzeichen des Busses eruiert, der Betreiber stellte den Kontakt zum Chauffeur her. Dieser war mit seiner Reisegruppe zu dem Zeitpunkt auf einem Parkplatz in Ungarn gestrandet – das Fahrzeug war defekt.
Die Zeit lief dem Serben davon. Noch 90 Minuten, dann würde dem Kunstherz der Saft ausgehen. Per SMS wurde der Tochter schließlich der genaue Standort ihres Vaters übermittelt. Um 0.30 Uhr kam dann der erlösende Anruf. Akkus ausgetauscht, Patient gerettet.