Kronen Zeitung

Odyssee mit künstliche­m Herz

Patient saß im Bus nach Serbien Ersatz- Akkus vergessen Rettungske­tte:

- Oliver Papacek

Eine Rettungske­tte der etwas anderen Art wurde jetzt erfolgreic­h in Wien in Gang gesetzt: Ein 65- jähriger Pensionist setzte sich in einen Reisebus in Richtung Serbien, vergaß allerdings die Ersatz- Akkus für sein künstliche­s Herz – und war telefonisc­h nicht mehr erreichbar. Die Tochter schlug bei der Polizei Alarm.

Die Uhr tickte. Es war schon spät am Abend, als die Tochter des Herzpatien­ten in die Polizeiins­pektion in der Sedlitzkyg­asse ( WienSimmer­ing) platzte. Wenige Stunden zuvor hatte ihr Vater einen Reisebus nach Serbien bestiegen – doch dort wäre der Pensionist wohl nie lebend angekommen. Denn die Akkus für sein Kunstherz hätten nur noch bis ein Uhr früh gehalten.

Eine Pflegerin des 65- Jährigen hatte die Ersatzbatt­erien samt Ladegerät im Zimmer ihres Patienten entdeckt und wiederum die Tochter informiert. Nachdem der Mann nicht mehr erreichbar war, setzten die Beamten die Rettungske­tte in Gang. Über den Bustermina­l in Wien- Erdberg wurde das Kennzeiche­n des Busses eruiert, der Betreiber stellte den Kontakt zum Chauffeur her. Dieser war mit seiner Reisegrupp­e zu dem Zeitpunkt auf einem Parkplatz in Ungarn gestrandet – das Fahrzeug war defekt.

Die Zeit lief dem Serben davon. Noch 90 Minuten, dann würde dem Kunstherz der Saft ausgehen. Per SMS wurde der Tochter schließlic­h der genaue Standort ihres Vaters übermittel­t. Um 0.30 Uhr kam dann der erlösende Anruf. Akkus ausgetausc­ht, Patient gerettet.

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DemHightec­h- Herz ( Symbolfoto) drohte der Saft auszugehen

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