Wenn Hände und Füße schwitzen
Die Alantwurzel A zu Hilfe nehmen
Rund
um die freien Tage ist es bei vielen angesagt, sich als Familie einzufinden, um an den Gräbern der Verstorbenen zu gedenken und nach einiger Zeit wieder einmal nach Hause zu kommen. Sieht man die jugendlichen Verwandten länger nicht, weil sie sich zum Beispiel zur schulischen oder beruflichen Ausbildung an entfernteren Orten aufhalten, staunt man dann oft beim Wiedersehen nicht schlecht, weil sie an Größe zugelegt haben.
Eine Pflanze, die in unserem klösterlichen Kräutergarten Sommer für Som- mer gedeiht und ein Beet ausfüllt, schafft Vergleichbares im Wachstum. Ich spreche vom Echten Alant ( Inula helenium), der nicht selten eine Höhe von zwei Metern erreicht. Seit jeher wurden die heilenden Wirkungen des Alants hoch geschätzt. Nach den Erkenntnissen der fernöstlichen Medizin bringt der Alant das Blut in Bewegung, behebt Stauungen im Körper und löst hartnäckigen Schleim. In der Zeichensprache der Pflanzen,
wie die europäische Sichtweise den Zugang zu den Kräutern seit Jahrhunderten gebahnt hat, weist er auf die Tugend der Selbstachtung hin. Diese Haltung hat nichts mit Stolz oder Überheblichkeit zu tun. Aber gehört es nicht zur vermehrten Diagnose unserer hektischen Zeit, wo viele dem Leistungs- und Erwartungsdruck unzähliger anderer entsprechen müssen, dass man sich oft nur sehr gering einschätzt?
Kein Wunder, wenn dann nervlich bedingt Hände und Füße vermehrt schwitzen. Jetzt im Herbst ist nicht mehr die Höhe des Alants von Interesse, sondern vielmehr die Wurzel.